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Porträt des Herzogs Christian von Braunschweig und Lüneburg-Wolffenbüttel, 1620/25

Dieses Porträt aus der Hochzeit des Dreißigjährigen Krieges steht in der Tradition des frühbarocken Herrscherporträts und zeigt einen seiner Zeit höchst verrufenen Kriegsherren.

Dargestellt ist Herzog Christian d. J., der sich in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) als Anführer eines rund 10.000 Mann starken Söldnerheeres einen Namen als besonders rücksichtloser Feldherr machte. Er war einer jener privaten Kriegsunternehmer, die sich aus purer „Kriegslust“ und Profitstreben auf das Schlachtfeld begaben. Der für Standes- und Soldatenporträts bekannte niederländische Maler Harmen Willemsz Wieringa stellt den Herzog, der aufgrund seiner Gewaltexzesse als „toller (verrückter) Christian“ in die Geschichte einging, als stolzen Kriegsherren in Rüstung dar.

Er trägt eine geschwärzte Rüstung und hält eine seinerzeit von der Kavallerie benutzte Radschlosspistole in der rechten Hand. Der links getragene Handschuh kaschiert eine schwere Kriegsverletzung: 1622 verlor der Herzog in der Schlacht von Fleurus, in die er zusammen mit dem Kriegsunternehmer Ernst von Mansfeld gezogen war, den linken Unterarm.

Das Werk wurde dem Deutschen Historischen Museum anlässlich des Ausscheidens seines langjährigen Präsidenten, Herrn Prof. Hans Ottomeyer, im Jahre 2011 geschenkt. Der Museumsverein trug die Anschaffungskosten dafür.