Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst 1819-1901

Politiker

  • 1819

    31. März: Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst wird in Rotenburg (Fulda) als Sohn des Fürsten Franz zu Hohenlohe-Schillingsfürst und seiner Frau Constanze (geb. Hohenlohe-Langenburg) geboren.

  • 1842

    Nach dem Studium der Rechtswissenschaften tritt Hohenlohe in den preußischen Verwaltungsdienst ein.

  • 1846

    Er gibt seine Tätigkeit im Staatsdienst auf, weil er durch Erbvertrag Herr über den Familienbesitz Schillingsfürst in Franken wird.

  • 1847

    Heirat mit Marie Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein.

  • 1848/49

    Als erbliches Mitglied der bayerischen Reichskammer unterstützt Hohenlohe oppositionelle Forderungen nach einem geeinten deutschen Verfassungsstaat.
    Während der Revolution geht Hohenlohe für die provisorische Reichsregierung als Gesandter nach Athen.

  • 1849

    Hohenlohe wird Reichsgesandter in London

  • 1866-1870

    Nach dem Sieg Preußens über Österreich wird Hohenlohe, der schon zuvor für eine Annäherung Süddeutschlands an Preußen plädiert hat, bayerischer Ministerpräsident und Außenminister.
    Hohenlohe gliedert das bayerische Militärsystem dem preußischen an und setzt sich für ein Sicherheitsbündnis mit Preußen ein. Seine Wirtschaftspolitik konzentriert sich auf die Einbeziehung Süddeutschlands in die deutsche Zollunion.

  • 1867

    Er wird zum Vizepräsidenten des deutschen Zollparlaments gewählt.

  • 1870

    Hohenlohes Forderungen nach einem liberalen, den kirchlichen Einfluss begrenzenden Schulgesetz und seine Ablehnung des päpstlichen Unfehlbarkeitsdogmas stärken die Gegnerschaft der konservativ klerikalen Parteien.
    18. Februar: Nach dem Mißtrauensvotum der beiden Kammern des bayerischen Landtags tritt Hohenlohe zurück.

  • 1870/71

    Im bayerischen Reichsrat setzt er sich für die Teilnahme Bayerns am Deutsch-Französischen Krieg und für den Anschluss Bayerns an das Deutsche Reich ein.

  • 1871-1881

    Mitglied des Reichstags für die Freikonservative Partei.
    Seine Unterstützung des Reichskanzlers Otto von Bismarck (1815-1898) im Kulturkampf bringt Hohenlohe die scharfe Gegnerschaft der Zentrumspartei ein.

  • 1874

    Hohenlohe wird deutscher Botschafter in Paris.

  • 1878

    Er nimmt als deutscher Bevollmächtigter am Berliner Kongress zur friedlichen Lösung der Balkankonflikte teil.

  • 1880

    Kurzzeitig Staatssekretär im Auswärtigen Amt.

  • 1885

    Er wird Statthalter in Elsass-Lothringen.

  • 1894-1900

    Hohenlohe ist als Nachfolger des Generals Leo von Caprivi (1831-1899) Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident.
    In seine Regierungszeit fallen der Beginn expansiver deutscher Kolonialpolitik, die Aufrüstung der Flotte und die Verschlechterung des Verhältnisses zu England. In der Innenpolitik führt er eine restriktive Politik gegenüber der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Zum Ende seiner Regierungszeit verliert er zunehmend an politischem Einfluss, die Reichspolitik bestimmt vor allem sein Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Bernhard von Bülow.
    17. Oktober: Hohenlohe tritt aus Altersgründen vom Amt des Reichskanzlers zurück. Bülow wird sein Nachfolger.

  • 1901

    6. Juli: Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst stirbt in Ragaz.

Gabriel Eikenberg
Stand: 14. September 2014
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