Ernst von Heydebrand und der Lasa 1851-1924

Politiker

  • 1851

    20. Februar: Ernst von Heydebrand und der Lasa wird als Sohn des preußischen Regierungsrats Ernst von Heydebrand und der Lase und dessen Frau Agathe (geb. von Salisch) in Golkowe (Schlesien) geboren.

  • 1870

    Er nimmt ein Jurastudium an der Universität Heidelberg auf.

  • 1870/71

    Er unterbricht das Studium, um als Freiwilliger am Deutsch-Französischen Krieg teilzunehmen.

  • 1874

    Abschluss des Studiums mit Promotion.

  • 1878

    Assessorexamen in Jena.

  • 1879

    Aufnahme in den preußischen Staatsdienst.

  • 1882

    Er wird Landrat in Schlesien.

  • 1888

    Für die Deutschkonservative Partei wird Heydebrand in das Preußische Abgeordnetenhaus gewählt.

  • 1896

    Er verlässt den Staatsdienst, um sich ganz der politischen Tätigkeit und der Bewirtschaftung seines geerbten Ritterguts zu widmen.

  • 1903

    Er wird Mitglied des Reichstags für die Deutschkonservativen.

  • 1906-1918

    Vorsitzender der deutschkonservativen Fraktion im Preußischen Abgeordnetenhaus.
    Unter Heydebrands Führung löst sich seine Partei aus ihrer traditionell regierungsfreundlichen Haltung. Die Deutschkonservativen profilieren sich zu einem Vertreter großagrarischer Interessen, der eng mit dem Bund der Landwirte (BdL) zusammenarbeitet.

  • 1908

    In der Daily-Telegraph-Affäre kritisiert Heydebrand den Regierungsstil, das persönliche Regiment Kaiser Wilhelms II. In der sich anschließenden verfassungspolitischen Debatte lehnt er jedoch Reformen kategorisch ab.

  • 1909

    Mit seinem Widerstand gegen die Reichsfinanzreform trägt er zum Sturz von Reichskanzler Bernhard Fürst von Bülow bei.

  • 1911

    Er wird Parteivorsitzender der Deutschkonservativen.
    Während der Zweiten Marokkokrise kritisiert er die Außenpolitik von Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg als nicht aggressiv genug. Seine Partei geht eine enge Verbindung zu dem radikal-nationalistischen Alldeutschen Verband ein.

  • 1914-1918

    Im Ersten Weltkrieg plädiert er für umfangreiche Annexionen und für den uneingeschränkten U-Boot-Krieg. Innenpolitische Reformen zur Parlamentarisierung des Reichs und zur Abschaffung des Dreiklassenwahlrechts in Preußen lehnt er ab.

  • 1918

    Nach Kriegsende gibt er seine politischen Ämter auf, unterstützt aber die neu gegründete Deutschnationale Volkspartei (DNVP).

  • 1924

    15. Februar: Ernst von Heydebrand und der Lasa stirbt in Klein-Tschunkawe (Schlesien).

Gabriel Eikenberg
Stand: 14. September 2014
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