Politiker
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1870
6. Januar: Gustav Bauer wird in Darkehmen (Ostpreußen) als Sohn des Gerichtsvollziehers Gustav Bauer und dessen Frau Henriette (geb. Groß) geboren.
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1876-1884
Volksschule in Königsberg.
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ab 1884
Er arbeitet als Bürogehilfe und Kanzleivorsteher bei einem Anwalt in Königsberg.
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1895-1908
Vorsitzender des von ihm mitgegründeten Verbands der Büroangestellten.
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1903-1908
Übernahme des Zentralarbeitersekretariats der Freien Gewerkschaften in Berlin.
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1908-1918
Hauptamtlicher Zweiter Vorsitzender der Generalkommission der Gewerkschaften mit Sitz in Berlin.
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1911
2. Oktober: Heirat mit Hedwig Moch.
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1912
Er wird in Breslau für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) in den Reichstag gewählt.
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1918
Oktober: Unter Prinz Max von Baden wird er Staatssekretär im Reichsarbeitsamt.
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1919
Mitglied der Nationalversammlung.
Februar: Reichsarbeitsminister im Kabinett Scheidemann.
21. Juni: Nach dem Rücktritt der Regierung Philipp Scheidemanns bildet Bauer als Ministerpräsident das Kabinett, das den Versailler Vertrag unterzeichnet und die Weimarer Verfassung verabschiedet.
14. August: Bauer wird Reichskanzler. -
1920
12./13. März: Marinebrigaden marschieren unter der Führung des Korvettenkapitäns Hermann Ehrhardt nach Berlin. Beginn des Lüttwitz-Kapp-Putsches.
13. März: Die Reichsregierung weicht wegen des Putsches zunächst nach Dresden, dann nach Stuttgart aus. Die SPD-Regierungsmitglieder unterzeichnen gemeinsam mit dem Reichspräsidenten Friedrich Ebert den Aufruf zum Generalstreik, der insbesondere in der Reichswehr so starke Irritationen auslöst, dass die Reichsregierung sich umgehend von diesem Aufruf distanziert. Sie bestreitet, den Aufruf unterschrieben zu haben.
26. März: Wegen der umstrittenen Verhandlungen der Regierungsvertreter mit Walther von Lüttwitz und Wolfgang Kapp zur Beilegung des Putsches erklärt das Kabinett Bauer seinen Rücktritt.
März-Juni: Im Kabinett Müller ist Bauer Reichsschatzminister;
ab Mai: Reichsverkehrsminister. -
1920-1928
Reichstagsabgeordneter.
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1921/22
Reichsschatzminister und Vizekanzler im ersten und zweiten Kabinett Wirth.
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1924
November: Im Zusammenhang mit dem "Barmat-Prozeß" wird Bauer aufgrund seiner persönlichen Beziehung zu dem wegen Hinterziehung und Korruption Angeklagten aus der SPD ausgeschlossen.
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1925
7. Februar: Die SPD-Fraktion veranlasst Bauer zum Verzicht auf sein Reichstagsmandat.
14. Februar: Er wird aus der SPD ausgeschlossen. -
1926
14. Mai: Ein Parteischiedsgericht hebt den Ausschluss Bauers auf. Er nimmt sein Reichstagsmandat wieder auf.
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1928
Nach dem Ende seiner Reichstagsangehörigkeit zieht sich Bauer aus dem öffentlichen Leben zurück.
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1933
29. Juni: Wegen angeblicher Veruntreuung von Steuergeldern wird Bauer mit der Begründung der "Fluchtgefahr" festgenommen. Seine Ehefrau entkräftet den durch eine angebliche Äußerung des Sohnes in der Schule belegten Haftgrund durch Hinweis auf die Kinderlosigkeit ihrer Ehe. Bauer wird nach einer Woche Untersuchungshaft freigelassen
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1935
Das Verfahren gegen ihn wird eingestellt.
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1944
16. September: Gustav Bauer stirbt in Hersdorf im Berliner Bezirk Reinickendorf.