Karl Haushofer 1869-1946

27. August: Karl Ernst Haushofer wird als Sohn des Professors für Staatsökonomie, Max Haushofer und seiner Frau Adele (geb. Fraas) in München geboren.
Besuch des Gymnasiums.

Haushofer tritt in das 1. Feldartillerie-Regiment "Prinzregent Luitpold" ein und absolviert die bayerische Kriegsschule, die Artillerieschule und die bayerische Kriegsakademie.

Heirat mit Martha Mayer-Doss (1877-1946).

Qualifikation zum Generalstab.

Haushofer wird als Lehrer an die bayerische Kriegsakademie berufen.

Bevor er vom bayerischen Generalstab zum Studium der japanischen Armee abkommandiert wird, bereist er Indien, Japan, Korea, die Mandschurei und Nordchina.

Rückkehr nach Deutschland.

November: Mit seiner Schrift "Dai Nihon, Betrachtungen über Groß-Japans Wehrkraft, Weltstellung und Zukunft" wird Haushofer an der Universität München promoviert.

Juli: Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem er zuletzt als Generalmajor und Brigadekommandeur an der Westfront teilnimmt, reicht er sein Abschiedsgesuch ein und habilitiert sich in München für Geographie.
Bekanntschaft mit Rudolf Heß, der in den folgenden Jahren an seinem Lehrstuhl studiert und mit dem ihn fortan eine enge väterliche Freundschaft verbindet.

24. Juli: Erstes Treffen mit Adolf Hitler, der die "Lebensraum-Theorie" Haushofers in einem rein aggressiven und imperialistischen Sinn umdeutet und für die Expansionspolitik des Nationalsozialismus missbraucht.
Honorarprofessor in München.

Juni-November: Haushofer besucht Heß mehrmals in der Festung Landsberg, wo dieser etwa ein halbes Jahr wegen seiner Teilnahme am Hitler-Putsch inhaftiert ist, und trifft dort auch mit Hitler zusammen.
Haushofer gründet die "Zeitschrift für Geopolitik", die nach seinen Worten das "Rüstzeug zum politischen Handeln liefern und Wegweiser im politischen Leben" sein soll.

Veröffentlichung des geopolitischen Handbuchs "Geopolitik des Pazifischen Ozeans", das der Geographie lange Zeit als Standardwerk gilt.

Berufung als ordentlicher Professor für Geographie an die Universität München.

Präsident der "Deutschen Akademie".

Vorsitzender des "Volksbundes für das Deutschtum im Ausland".

Mai: Nach dem England-Flug seines Schülers Heß verliert Haushofer jeglichen, ohnehin nur äußerst begrenzten Einfluss auf das "Lebensraum-Programm" der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) und gerät in das Visier der Geheimen Staatspolizei (Gestapo).

Juli: Nach dem Attentat auf Hitler vom 20. Juli wird Haushofer, dessen Sohn Albrecht Haushofer in der Widerstandsbewegung aktiv ist und später hingerichtet wird, mit mehreren Familienmitgliedern in das Konzentrationslager (KZ) Dachau verbracht.

10. März: Karl Haushofer nimmt sich gemeinsam mit seiner Frau Martha Haushofer auf dem Hartschimmelhof (Bayern) das Leben.