Arbeiterfotograf
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1911
3. April: Walter Ballhause wird in Hameln als Sohn des Schuhmachers Karl Ballhause und der Lederstepperin Anna (geb. Helbig) geboren.
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1917-1925
Besuch der Volksschule. In acht Jahren wechselt er acht Mal die Schule und zehn Mal den Wohnsitz.
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1919
Nach der Scheidung der Eltern lebt er bei der Mutter; sie ziehen nach Hannover um.
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1925
Fabrikarbeiter bei der Hannoverschen Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft (Hanomag) in Hannover.
Mitarbeit in der sozialdemokratischen Jugendgruppe Rote Falken. -
1926-1929
Ballhause macht eine Laborantenlehre bei Hanomag und ist anschließend arbeitslos.
Er beginnt zu fotografieren. -
1929-1931
Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).
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1930-1933
Seine Fotografien zur Weltwirtschaftskrise entstehen. Ballhause fotografiert mit "verdeckter Kamera" in erster Linie Menschen aus dem proletarischen Milieu. Seine Bilder haben den Ausdruck ungestellter Wirklichkeit und eine hohe Authentizität.
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1931
Er ist kurzzeitig Laborant bei Hanomag.
Gründungsmitglied der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP).
Fotografien aus dem Ferienlager der Roten Falken, zur Parteiarbeit und von Aktionen der SAP gegen die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). -
ab 1931
Arbeitslosigkeit.
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1934
Verhaftung durch die Geheime Staatspolizei (Gestapo) in Hannover wegen "linker Betätigung".
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1934-1941
Laborant bei Hanomag.
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1938-1941
Ballhause absolviert ein Abendstudium, das er als Chemotechniker abschließt.
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1941
Umzug nach Straßberg bei Plauen.
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1941-1944
Laborleiter bei der Vomag in Plauen.
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1944
30. August: Erneute Verhaftung: Ihm wird der Kontakt zu "antifaschistischen Zellen" in seinem Betrieb vorgeworfen.
Gefängnis Plauen und Zwickau. -
1945
17. April: Befreiung aus dem Zuchthaus Zwickau.
Gründung der Ortsgruppe der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in Straßberg. -
1945-1947
Bürgermeister der Gemeinde Straßberg.
Fotodokumentation über Flüchtlinge in Straßberg. -
1947-1965
Als Gießereileiter bei der Plamag in Plauen baut er den Betrieb auf und leitet ihn.
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1947
Porträtserie von Gießereiarbeitern seines Betriebes.
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1954
Umzug nach Plauen.
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1965-1971
Technischer Leiter der Plamag-Gießerei Plauen.
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1971
Er geht in den Ruhestand.
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1971/72
Er stellt etwa 1.000 Abzüge seiner Fotografien für die Ausstellung "Widerstand in Niedersachsen" zur Verfügung.
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ab 1977
Beteiligung an Ausstellungen in beiden deutschen Staaten.
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ab 1981
Internationale Einzelausstellungen.
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1982
Ballhause hält in der DDR, der Bundesrepublik und den USA Dia-Ton-Vorträge.
Ehrenmitglied der Arbeiterfotografie e.V. -
ab 1988
Ehrenmitglied im Verband Bildender Künstler der DDR.
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1991
8. Juli: Walter Ballhause stirbt in Plauen.