Werner von Blomberg 1878-1946

Militär

  • 1878

    2. September: Werner von Blomberg wird in Stargard (Pommern) als Sohn des Oberstleutnants Emil von Blomberg und dessen Frau Emma (geb. Tschepe) geboren.

  • 1894-1897

    Besuch der Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde (bei Berlin).

  • 1897

    Als Leutnant tritt Blomberg in ein preußisches Füsilierregiment ein.

  • 1904

    Heirat mit der Majorstochter Charlotte Hellmich (1880-1932), mit der er fünf Kinder hat.

  • 1907-1910

    Besuch der Kriegsakademie in Berlin.

  • 1910

    Berufung in den Großen Generalstab.

  • 1911

    Beförderung zum Hauptmann.

  • 1914-1916

    Im Ersten Weltkrieg ist Blomberg zunächst Generalstabsoffizier einer Reservedivision.

  • 1916

    Ernennung zum Major.

  • 1917

    Blomberg wird Erster Generalstabsoffizier einer Division.

  • 1918

    Verleihung des Ordens Pour le Mérite.

  • 1919-1921

    Nach Kriegsende und der Übernahme in die Reichswehr arbeitet Blomberg als Referent im Reichswehrministerium.

  • 1921

    Stabschef im Wehrkreis Stuttgart.

  • 1925

    Ernennung zum Chef des Heeresausbildungswesens.

  • 1927-1929

    Blomberg ist Leiter des Truppenausbildungsamtes beim Reichswehrministerium.

  • 1929-1933

    Befehlshaber des Wehrkreises I (Ostpreußen).

  • 1932

    Leiter der deutschen Militärdelegation auf der Genfer Abrüstungskonferenz.
    Tod seiner Ehefrau.

  • 1933

    30. Januar: Noch vor der Ernennung von Adolf Hitler zum neuen Reichskanzler ernennt Reichspräsident Paul von Hindenburg weitgehend eigeninitiativ Blomberg zum Reichswehrminister. Gleichzeitig wird er zum General ernannt. Die Ernennung Blombergs zum Reichswehrminister ist verfassungswidrig, da Minister nur auf Vorschlag des Regierungschefs ernannt werden dürfen. Blomberg soll entscheidend zur konservativen "Eindämmung" Hitlers beitragen.

  • 1934

    August: Trotz der Ermordung zweier ehemaliger Generale der Reichswehr schweigt Blomberg zur Röhm-Affäre.
    Nach dem Tod Hindenburgs veranlasst er die Neuvereidigung der Reichswehrsoldaten auf die Person Hitlers.

  • 1935

    Als Reichskriegsminister erhält Blomberg auch den Oberbefehl über die Wehrmacht.

  • 1936

    Verleihung des Marschallstabs.

  • 1937

    Obwohl Hitler treu ergeben und dessen Eroberungsabsichten stützend, weist er zusammen mit Werner Freiherr von Fritsch, dem Oberbefehlshaber des Heers, auf die Risiken eines baldigen Kriegsausbruchs hin.

  • 1938

    Januar: Durch die Heirat mit Luise Margarethe Gruhn (1913-1978), ehemaliges Fotomodell für pornografische Aufnahmen und mutmaßliche Prostituierte, missachtet er die von ihm selbst verschärften Heiratsvorschriften für Wehrmachtsangehörige und kompromittiert sich durch die Affäre so stark, dass er kurz darauf seinen Rücktritt einreichen muss. Bei seinem letzten Besuch in der Reichskanzlei schlägt er Hitler als seinen Nachfolger im Amt des Oberbefehlshaber über die Wehrmacht vor.
    4. Februar: Blomberg tritt von allen politischen Ämtern zurück und wird zusammen mit Fritsch aus der Wehrmacht entlassen. Dies nutzt Hitler zur Entmachtung der Wehrmachtsführung und zur gezielten Vorbereitung des Kriegs: Das neugeschaffene Oberkommando der Wehrmacht (OKW) unter Leitung von Wilhelm Keitel, der Hitler treu ergeben ist, tritt an die Stelle des Kriegsministeriums.

  • 1945

    Inhaftierung Blombergs durch die Alliierten.

  • 1945/46

    Zum Hauptkriegsverbrecherprozess; des Internationalen Militärtribunals in Nürnberg wird Blomberg als Zeuge berufen.

  • 1946

    14. März: Werner von Blomberg stirbt in Nürnberg in einem amerikanischen Militärlazarett.

Manfred Wichmann
Stand: 14. September 2014
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