Bundesrepublik Deutschland
Zeughaus Berlin, 26. März - 15. Juni 1993
 
  Link zur Homepage des DHM  
Geburt Einschulung Jugend
Lehre Abitur

Wann ist man erwachsen

Wehrpflicht Ehe und Partnerschaft Arbeit und Arbeitsjubiläen
Rentner werden Alter Tod und Trauer

Katalog

Vorwort
Einführung

Deutschland um 1900

DDR
BRD


Aufsätze



Ausstellungsarchitektur



Besucherreaktionen



Virtueller Spaziergang



Ausstellungsgrundriss



Weitere Informationen


 

Ein Mensch, der in der Bundesrepublik stirbt, wird zumeist mit kirchlichem Segen beerdigt: Mehr als 88 Prozent der Trauerfeiern wurden 1982 mit einem religiösen Zeremoniell begangen. Im Vergleich dazu lag der Anteil mit kirchlichen Riten begangener Lebensstationen, wie Taufe (80 Prozent) und Hochzeit (ca. 60 Prozent), darunter.

Bestattungsfeiern werden noch immer traditionell und mit prachtvollem und kostspieligem Aufwand begangen. Ein Begräbnis ist selbst in einfachster Ausstattung mit hohen finanziellen Kosten verbunden. Demgegenüber haben die Vorschriften für eine öffentliche Trauer an Bedeutung verloren. Verbindliche Bekleidungsvorschriften gelten lediglich für den Tag des Begräbnisses, und ein wochen- oder monatelanges Tragen von schwarzer Kleidung ist allenfalls noch in ländlichen Gegenden anzutreffen.

Neben den traditionellen Bestattungsformen hat sich eine neue Form der Beisetzung entwickelt, die dem Friedhof als Ort der Trauer seine Bedeutung zu nehmen scheint. Anonyme Urnenbeisetzungen, bei denen keine Trauergäste mehr anwesend sind, nehmen zu. In Anwesenheit des Friedhofspersonals werden die Urnen nach der Einäscherung auf einem neutralen Rasenstück beigesetzt, auf dem kein Grabstein oder Schild auf den Verstorbenen hinweist. Den genauen Lageplatz der Urne kennt nur die Friedhofsverwaltung. Diese aus Skandinavien kommende Bestattungsform wurde zuerst in Flensburg, Hamburg und Kiel eingeführt. Es wird geschätzt, daß 20 Prozent der Bestattungen in Norddeutschland anonym vorgenommen werden. In Flensburg, der Stadt mit der höchsten Rate von Alleinlebenden in Deutschland, finden über 50 Prozent der Beisetzungen anonym statt. In großen urbanen Zentren wie Berlin oder Hamburg läßt sich mittlerweile jeder Vierte anonym beisetzen. Und auch in Gegenden mit einer überwiegend katholischen Bevölkerung steigt die Nachfrage nach anonymen Begräbnissen - zumal, wenn auch deutlich seltener, anonyme Erdbestattungen möglich sind.

Die anonyme Bestattung ist weitaus kostengünstiger als herkömmliche Formen. Eine Grabpflege muß von den Hinterbliebenen nicht mehr geleistet werden. Trotzdem, so berichten Friedhofsangestellte, werden immer wieder Blumen und Kränze auf die Rasenfläche gelegt. Auf manchen Friedhöfen ist die Verwaltung dazu übergegangen, Blumenkübel aufzustellen und besondere Flächen für die Kränze bereitzustellen.

 

Exponate
             
 
 
GO! Link zur Homepage des DHM Zurück Zurück zur Homepage Sitemap Gästebuch Nach Oben Zur nächsten Seite Angebotskatalog eines Bestattungsunternehmens Angebotskatalog eines Bestattungsunternehmens Angebotskatalog eines Bestattungsunternehmens Angebotskatalog eines Bestattungsunternehmens "Bestattungsvorsorgevertrag" Vergrößern