Zeughauskino

 

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  S wie Sonderprogramm

 

S wie Sonderprogramm

 

 

S WIE SONDERPROGRAMM

Schlösser und Katen
DDR 1956/57, R: Kurt Maetzig, D: Raimund Schelcher, Karla Runkehl, Erwin Geschonneck, Harry Hindemith, Helga Göring, Ekkehard Schall, 104’ + 101’ 35 mm


In dem zweiteiligen Epos schildert der DEFA-Mitbegründer Kurt Maetzig mit Drehbuchautor Kurt Barthel die Geschichte eines mecklenburgischen Fleckens namens Holzendorf zwischen den Jahren 1945 und 1953. Im Mittelpunkt des ersten Teils stehen als Folgen des Kriegsendes die Flucht der Junker und die Bodenreform. Der wegen seines Buckels „Krummer Anton“ genannte, ehemalige gräfliche Kutscher Anton Zuck (Raimund Schelcher) hütet ein Geheimnis: Seine Ziehtochter Annegret ist ein illegitimes Kind des Großgrundbesitzers und soll zu ihrer Hochzeit mit 5000 Mark und diversen Sachwerten ausgestattet werden. Annegret indes ahnt nichts von ihrer „edlen Abstammung“, sie verliebt sich in den Schlosser Heinz.
Im zweiten Teil setzen sich zunächst die Intrigen um Annegret fort. Als diplomierte Zootechnikerin kehrt sie ins heimatliche Holzendorf zurück – ein Kind im Arm. Ihr Ansehen bei den Bauern sinkt dadurch weiter: Sie ist nicht nur uneheliches Kind des Grafen, sie hat selbst einen vaterlosen Sohn ausgetragen, stört die ländliche Ruhe zudem mit wenig willkommenen Neuerungsmethoden in der Viehzucht. Mehr und mehr stellt sich jedoch der Widerstreit um Annegret als symbolischer Kampf zwischen den Kräften des Alten und des Neuen heraus. Zuletzt zeigt sich, dass sich auch in Holzendorf der Siegeszug der sozialistischen Landwirtschaft nicht aufhalten lässt. „Überzeugte Funktionäre richten die Kleinmütigen auf, und wenn am Ende ein sowjetischer Mähdrescher die Ernte einfährt, ist nicht nur das Plansoll erfüllt, sondern auch der Sinn für eine Zusammenlegung der Felder- und Produktionseinheiten gestiftet.“ (Lexikon des internationalen Films). (cl) Eintritt frei

am 17.6.2013 um 13.00 Uhr (1. Teil: Der krumme Anton)
am 17.6.2013 um 15.00 Uhr (2. Teil: Annegrets Heimkehr)


S WIE SONDERPROGRAMM

Geheime Reichssache
BRD 1979, R: Jochen Bauer, 104’ 35 mm


Am 7., 8., 10. und 15. August 1944 fanden unter dem Vorsitz von Roland Freisler vor dem Volksgerichtshof die Prozesse gegen jene deutschen Offiziere statt, denen die Beteiligung am Umsturzversuch durch das Attentat, das Claus Schenk Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944 in der Wolfsschanze gegen Hitler verübte, vorgeworfen wurde. Im Auftrag von Goebbels wurden die Prozesse mitgeschnitten. Mit versteckten Kameras, die hinter Hakenkreuzfahnen und Büsten im Gerichtssaal positioniert waren, wurden die Angeklagten gefilmt. Sie mussten ohne Hosenträger, ohne Gürtel und Krawatte vor das Gericht treten. Dort wurden sie von Freisler niedergeschrieen. Eine befriedigende Aussteuerung des Tons war kaum möglich, und erst die Rekonstruktion der Dokumente mit neuer Technik machte die Aussagen der Angeklagten hörbar. Das Filmmaterial wurde während des „Dritten Reichs“ nicht öffentlich gezeigt. Die Inszenierung des Schauprozesses ließ die Angeklagten weniger als verräterische Umstürzler denn als Opfer des fanatischen Hasses Freislers erscheinen. Eine der wenigen überlieferten Kopien diente Jochen Bauer als Grundlage zur Montage von Geheime Reichssache, der sich 1979 bemühte, die Geschichte des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus insbesondere einer jungen Generation zu vermitteln. (te)
Eintritt frei

am 20.7.2013 um 17.00 Uhr
 

 
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