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WIEDERENTDECKT


 

WIEDERENTDECKT

WIEDERENTDECKT – so heißt unsere filmhistorische Reihe, kuratiert von CineGraph Babelsberg, die einmal im Monat vergessene Schätze der deutschen Filmgeschichte vorstellt. Zu sehen sind Werke, die oftmals im Schatten jener Filme stehen, die den deutschen Filmruhm begründet haben. Sie sind Zeugnisse einer wirtschaftlich leistungsfähigen und handwerklich ambitionierten Filmindustrie. Erstaunlich viele dieser Filme „aus der zweiten Reihe“ sind erhalten. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv und der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen recherchieren die Mitarbeiter von CineGraph Babelsberg diese Filme und analysieren sie im historischen Kontext. Sie erstellen Begleitblätter für das Publikum, führen in die Filme ein und dokumentieren ihre Forschungsergebnisse im Filmblatt, der Zeitschrift von CineGraph Babelsberg.

Eine Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit CineGraph Babelsberg, dem Bundesarchiv-Filmarchiv und der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen



WIEDERENTDECKT
Uliisses
BRD 1982, R/B: Werner Nekes, K: Bernd Upnmoor, M: Anthony Moore, Helge Schneider, D: Volkhart Armin Wölfl, Tabea Blumenschein, Russel Derson, Shezad Abbas, 94' 35 mm

Einen der „aufregendsten, schönsten und innovativsten Filme der letzten Jahre“ – so nannte Walter Schobert 1984 Werner Nekes’ Film Uliisses, „eine Reise durch die Geschichte der Kinematographie, eine Anthologie ihrer Prinzipien und Erfindungen“. Sein Gegenstand sei „die Bildsprache selbst, das Sehenlernen und Sehenwollen“, so Dietrich Kuhlbrodt. Kein Zweifel – Uliisses war einer der wenigen bedeutenden Avantgardefilme des westdeutschen Kinos, und er ist es bis heute geblieben. Es ist an der Zeit, ihn der Vergessenheit zu entreißen: nicht obwohl, sondern weil das Kino längst im Begriff ist, in ganz neue, digital gestützte Phantasiewelten aufzubrechen. Uliisses kann – sogar als Unterhaltungsfilm – mit den Turbulenzen der Gegenwart mühelos konkurrieren. Es ist zu vermuten, dass er auch einer Medienzukunft, die wir nur erahnen können, die Stirn bieten wird. (kk)

Einführung: Klaus Kreimeier
am 1.6.2012 um 19.00 Uhr




WIEDERENTDECKT
Ein Walzertraum
D 1925, R: Ludwig Berger, B: Robert Liebmann, Norbert Falk, K: Werner Brandes, D: Willy Fritsch, Mady Christians, Xenia Desni, Lydia Potechina, Julius Falkenstein, Jakob Tiedtke, ca. 105' 35 mm

Eine spritzige Operette mit Wiener Flair. Der fesche Graf Nik (Willy Fritsch) muss wegen eines voreiligen Kusses die Prinzessin Alix von Flausenthurn (Mady Christians) heiraten, obwohl er sich viel lieber beim Heurigen mit der Geigerin Franzi (Xenia Desni) vergnügt. Doch Alix kämpft um Nik und verwandelt sich in eine waschechte Wienerin. Der große, leider in Vergessenheit geratene Film- und Theaterregisseur Ludwig Berger (1892-1969) inszeniert diese federleichte Sommerfantasie mit einer Grazie und Anmut, mit einer kunstvollen und ironisch gebrochenen Verspieltheit, die ihresgleichen sucht. Alles Schablonenhafte ist ihm fremd. Willy Haas kann da nur schwärmen, nicht zuletzt über die Kameraarbeit von Werner Brandes: „Diese Leistung ist so unerhört, daß man den Walzertraum als einen der bestphotographierten deutschen Filme überhaupt bezeichnen muß. Alle die fabelhaften Wirkungen, die wir bis jetzt in amerikanischen Filmen nicht ohne Neid bewundern mußten, werden hier erreicht, manchmal sogar noch übertroffen. (...) Und die zahllosen sichtbaren und unsichtbaren Tricks? Gehet hin, seht, bewundert – und lernt!“ (Film-Kurier, 19.12.1925). Walzertraum wird vorgestellt von Christian Rogowski, Professor für deutsche Literatur und Film am Amherst College in Massachusetts (USA) und Herausgeber des Buches The Many Faces of Weimar Cinema (2010). (ps)

Klavierbegleitung: Peter Gotthard
Einführung: Christian Rogowski

am 6.7.2012 um 18.30 Uhr




 

 
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