Sammlungen des Deutschen Historischen Museums – Militaria

verantwortlich: Dr. Sven Lüken, Dr. Thomas Weißbrich

Militaria

Die Militaria-Sammlung hat eine lange Tradition und ist auf vielfältige Weise mit der Geschichte des Zeughauses verbunden.

Vorschaubild „Grenadiermütze für Offiziere“

Die Zeughaussammlung entstand aus den Arsenal- und Rüstkammerbeständen der brandenburgischen Kurfürsten. Von 1706 bis 1878 diente das Gebäude dem preußischen Staat als Waffenarsenal. Nach verschiedenen Umbauten wurde die Einrichtung zu einem umfangreichen Heeresmuseum erweitert. Trotz der großen Verluste während des II. Weltkriegs und in der Nachkriegszeit gehört der Bestand noch heute zu den bedeutendsten europäischen Sammlungen.

Der Bereich Militaria enthält historische Waffen und Rüstungen, Uniformen, Fahnen, Orden, Ehrenzeichen sowie Militaria-Graphik. Der Sammlungsschwerpunkt liegt auf der deutschen Geschichte vom frühen Mittelalter bis zum I. Weltkrieg. Die vielfältigen Verbindungslinien der deutschen Geschichte zur europäischen belegen zahlreiche Sammlungsstücke. Standardwaffen der an den Kriegen des 19. und 20. Jahrhunderts beteiligten Armeen haben den Weg in die Sammlung gefunden.

Von höchster Qualität sind Waffen und Rüstungsteile aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. Zu den einzigartigen Stücken zählen zwei fürstliche Spangenhelme des 6. Jahrhunderts, der älteste in einer Sammlung vorhandene Topfhelm aus dem 13. Jahrhundert und weitere seltene Helme und Rüstungsteile.

Nur wenige Museen besitzen mehrere Jahrhunderte umfassende Entwicklungsreihen bestimmter Waffengruppen. In unserem Bestand gehören dazu die Hieb- und Stichwaffen mit rund 5.000 Objekten sowie etwa 3.500 Handfeuerwaffen aus der Zeit vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. An ihnen lassen sich die zahlreichen Beziehungen der militärischen Objekte zur Technik-, Militär- und Kunstgeschichte verschiedener Epochen belegen. Quellen zur Geschichte der Waffentechnik sind die Versuchsmuster für Zündnadelgewehre aus den Nachlässen von Nikolaus und Franz Dreyse.

Vorschaubild „Hut Kaiser Napoleons I.“

Zu den Besonderheiten der Sammlung zählt die Bewahrung alltäglicher Kriegs- oder Gebrauchswaffen neben herausragenden Einzelstücken. Kunstobjekte eigener Art sind die nach den Entwürfen von Albrecht Dürer, Sebald Beham, Andreas Schlüter und anderen Künstlern verzierten Waffen. Außer den Typenwaffen sind zahlreiche Sonderkonstruktionen und Prototypen der Waffenproduktion bis zum Ende das 19. Jahrhunderts vorhanden. Weitere Glanzpunkte der Sammlung sind die personengebundenen Objekte bedeutender europäischer Herrscher und Heerführer. Alte Waffen stammen aus den bekannten Waffenzentren vieler Länder und von namhaften Waffenschmieden.

Auf Grund ihrer Spezifik ist die Zeughaussammlung Anlaufstelle für zahlreiche waffen- und uniformgeschichtliche Anfragen aus Museen und Privatsammlungen der ganzen Welt. Teilbestände sind zu diesen Zweck als Studiensammlung eingerichtet und können für Forschungszwecke genutzt werden.

Werfen Sie einen Blick in den Sammlungsbestand.

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