Politiker
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1850
6. Januar: Eduard Bernstein wird in Berlin als Sohn des jüdischen Lokomotivführers Jakob Bernstein und dessen Frau Johanna (geb. Rosenberg) geboren.
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1866
Nach dem Besuch des Werderschen Gymnasiums beginnt er in Berlin eine Lehre als Bankangestellter.
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1871
Bernstein wird Angestellter im Bankhaus Rothschild.
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1872
Eintritt in die Eisenacher Sozialdemokratische Arbeiterpartei unter August Bebel.
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1875
Deren Vereinigung mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein wird im "Gothaer Programm" geregelt, an dessen Ausarbeitung Bernstein maßgeblich beteiligt ist.
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1878
Er wird Sekretär des Privatgelehrten Karl Höchberg (1853-1885), mit dem er ein Jahr später wegen der Sozialistengesetze in die Schweiz zieht. Dort geben sie gemeinsam das Parteiorgan "Socialdemokrat" heraus.
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1881
Bernstein übernimmt die Leitung des "Socialdemokrat".
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1887
Ausweisung nach London, von wo aus er die Zeitung weiter herausgibt. Er knüpft Kontakt zu Friedrich Engels und verwaltet nach dessen Tod den literarischen Nachlass.
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1890-1899
Londoner Korrespondent des "Vorwärts" und der SPD-Theoriezeitschrift "Die Neue Zeit".
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1897
Heirat mit Regina Zadek.
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1899
In seinem Werk "Die Voraussetzungen des Sozialismus und die Aufgaben der Sozialdemokratie" begründet Bernstein den Revisionismus. Er vertritt die These, dass sich die gesellschaftlichen Prognosen des Marxismus nicht bewahrheitet hätten, sondern der Kapitalismus seine Anpassungsfähigkeit bewiesen hätte. Deshalb fordert er den Ausbau der parlamentarischen Demokratie, da nur diese Gesellschaftsform die Transformation vom Kapitalismus in den Sozialismus gewährleistet.
Weitere Werke zur Theorie und Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung. -
1901-1905
Nach der Rückkehr nach Deutschland gibt er seine eigene Zeitschrift "Dokumente des Sozialismus" heraus.
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1902-1907
Reichstagsabgeordneter für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) (Wahlkreis Breslau).
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1912-1918
Reichstagsabgeordneter für die SPD, später für die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD).
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1915
Bernstein stimmt gegen die Kriegskredite.
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1917
Er tritt der USPD bei, aus der er zwei Jahre später ausgeschlossen wird.
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1920-1928
Als Reichstagsabgeordneter vertritt er den dritten Berliner Wahlkreis (Potsdam) für die SPD.
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1921
Mitverfasser des "Görlitzer Programms", in dem die SPD festlegt, dass sie den Sozialismus über Reformen erreichen will.
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1923
Tod seiner Frau.
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1930
Seine Autobiografie "Entwicklungsgang eines Sozialisten" erscheint.
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1932
18. Dezember: Eduard Bernstein stirbt in Berlin.