Politiker
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1892
14. Januar: Franz Dahlem wird in Rohrbach (Lothringen) als Sohn eines Weichenstellers geboren.
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1906
Dahlem wird Mitglied in einem katholischen Jugendverein.
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1907-1911
Nach Abbruch seiner Schulzeit am Gymnasium besucht Dahlem die Realschule in Saargemünd.
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1911
Er tritt von seinem Amt als Vizepräsident eines katholischen Jünglingsvereins zurück und wird Mitglied in den Freien Gewerkschaften.
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1911-1913
Kaufmannslehre in Saarbrücken und Neuenkirchen.
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1913
Dahlem arbeitet in Köln als kaufmännischer Angestellter und tritt der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei.
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1914-1918
Als Soldat wird Dahlem im Ersten Weltkrieg in Frankreich und an der Ostfront eingesetzt, wo er verwundet wird.
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1917
Nach seiner Versetzung nach Mazedonien erkrankt Dahlem an Malaria und wird mehrfach in Lazaretten behandelt.
Eintritt in die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD). -
1918
In der Novemberrevolution wird Dahlem Mitglied des Kölner Arbeiter- und Soldatenrats.
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1919
Er ist Vorsitzender des USPD-Bezirks Mittelrhein und Mitbegründer der Parteizeitung "Sozialistische Republik", für die er auch als Redakteur arbeitet.
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1920
Stadtverordneter in Köln.
Dahlem tritt innerhalb seiner Partei für den Beitritt zur Kommunistischen Internationale (Komintern) und für die Vereinigung mit der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) ein. Im Dezember wechselt er mit dem linken Flügel zur KPD, in der er Mitglied des Zentralkomitees (ZK) und Bezirksvorsitzender wird. -
1921
Aufgrund seiner Oppositionshaltung gegenüber der Parteiführung wird er aus dem ZK ausgeschlossen und nach Berlin zur Redaktion des Komintern-Organs "Internationale Presse-Korrespondenz" versetzt.
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1921-1924
Mitglied des Preußischen Landtags.
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1922
Er ist mehrere Monate Berater der Kommunistischen Partei Frankreichs in Paris.
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1923
Während der Streikbewegung ist Dahlem KPD-Instrukteur in Hessen, Baden, in der Pfalz und im Saarland. Von der alliierten Verwaltung im besetzten Rheinland wird er daraufhin ausgewiesen.
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1924
Zusammen mit Walter Ulbricht ist er in der Parteileitung für die Umstellung der KPD-Organisation auf Betriebs- und Straßenzellen verantwortlich.
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1925
Leitung der Organisationsabteilung.
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1927
Dahlem wird wieder Mitglied im ZK der KPD.
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1928-1933
Reichstagsabgeordneter für den Wahlkreis Potsdam.
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1929
Er wird in das Politbüro des ZK unter Ernst Thälmann gewählt.
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1930-1932
Reichsleiter der Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO).
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1933
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Dahlem zusammen mit Wilhelm Pieck von der KPD nach Paris gesandt. Er übernimmt eine führende Rolle in der kommunistischen Auslandsorganisation.
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1934
Illegale Widerstandsarbeit in Deutschland, wo er sich für die Bildung einer Volksfront mit der SPD einsetzt.
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1936/37
Als KPD-Vertreter ist Dahlem auf kommunistischer Seite im Spanischen Bürgerkrieg aktiv.
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1938
Leiter des Parteisekretariats in Paris.
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1939
Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wird er in Frankreich interniert. In der Haft bietet Dahlem die Mitarbeit von KPD-Emigranten in der französischen Armee an, woraufhin die Moskauer Parteiführung ihn aus dem ZK ausschließt.
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1942
Die Vichy-Regierung liefert ihn an die Geheime Staatspolizei (Gestapo) aus.
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1943-1945
Inhaftierung im Konzentrationslager (KZ) Mauthausen (Österreich).
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1945
Nach Kriegsende ist Dahlem Mitunterzeichner des KPD-Gründungsaufrufs und wird Mitglied des Parteisekretariats.
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1946
Er spielt in der SBZ eine führende Rolle bei der Bildung von Blockparteien und bei der Vereinigung von SPD und KPD. Er kommt in die Parteileitung der neu gegründeten Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).
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1949-1953
Mitglied der Volkskammer in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). In einer Sonderkommission für Verteidigung ist er maßgeblich an der Wiederaufrüstung beteiligt.
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1953
Weil Dahlem besonders unter ehemaligen Widerstandskämpfern angesehen ist und deshalb als innerparteilicher Rivale Ulbrichts gilt, wird er von der Parteiführung von allen seinen Ämtern ausgeschlossen.
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1957
Nach seiner Rehabilitierung wird er wieder in das ZK der SED aufgenommen.
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1963-1976
Mitglied der Volkskammer.
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1967-1974
Dahlem ist stellvertretender Minister für Hoch- und Fachhochschulwesen.
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1977
Seine Lebenserinnerungen "Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges" erscheinen in zwei Bänden.
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1981
17. Dezember: Franz Dahlem stirbt in Ost-Berlin.