Maler und Bildhauer
Beeindruckt von der Kunst der Expressionisten, beschließt Ernst während seines Psychologie- und Kunststudiums Maler zu werden. Er gründet nach dem Ersten Weltkrieg die Kölner Dada-Gruppe, kommt in Kontakt mit jungen Künstlern aus Paris, wohin er 1922 übersiedelt. In Paris entwickelt er sich zu einem der wichtigsten Vertreter des Surrealismus. Von den Nationalsozialisten verunglimpft, werden zwei seiner Bilder 1937 auf der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München gezeigt. Im selben Jahr entsteht unter dem Eindruck des Spanischen Bürgerkriegs das Gemälde "Hausengel", ein surreales schwebendes Ungeheuer. 1939 in Frankreich interniert, gelingt Ernst 1941 die Flucht in die USA, deren Staatsbürgerschaft er 1948 erhält. 1953 kehrt er zurück nach Paris und wird 1958 französischer Staatsbürger.
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1891
2. April: Max Ernst wird in Brühl bei Köln als Sohn des Taubstummenlehrers Philipp Ernst und dessen Frau Luise (geb. Knopp) geboren.
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1909-1914
Ernst studiert Philosophie, Psychologie und Kunstgeschichte an der Universität Bonn.
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1911
Beginn der Freundschaft mit August Macke.
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1913
Ernst schreibt Kunst- und Theaterkritiken und beteiligt sich an der Ausstellung "Rheinische Expressionisten" in Bonn. Bekanntschaft mit Hans Arp und Robert Delaunay.
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1914
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldet er sich freiwillig zum Militärdienst.
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1915
Ernst stellt in der Berliner Galerie "Der Sturm" aus und lernt während eines Fronturlaubs George Grosz und Wieland Herzfelde kennen.
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1917
Beteiligung an der "2. Sturm-Ausstellung" in der Galerie Dada in Zürich.
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1918
Ernst wird gegen seinen Willen zum Leutnant befördert.
Nach Ende des Kriegs kehrt er nach Köln zurück.
Heirat mit Luise Strauß. Aus der Ehe geht ein Sohn hervor. -
1919
Zusammen mit Arp gründet Ernst die Kölner Gruppe "Zentrale W/3".
In der Folgezeit entstehen zahlreiche Collagen. -
1921
Erste Pariser Ausstellung.
Mit Paul Éluard (1895-1952) arbeitet Ernst an dem Gedichtband "Répétitions". -
1922
Übersiedlung nach Paris.
Regelmäßige Teilnahme an Sitzungen und Ausstellungen der Surrealisten. -
1923
Ernsts Gemälde "Rendez-vous der Freunde" wird im "Salon des Indépendants" ausgestellt.
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1924
Mit dem Erlös aus verkauften Bildern reisen Ernst und Éluard nach Indochina.
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1925
Ernst erfindet eine neue graphische Abreibetechnik für Bleistiftzeichnungen, die "Frottage", und ein Jahr später die für die Malerei adäquate "Grattage". Diese Techniken bestimmen den für ihn typischen Stil.
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1928
Bildserien mit Vogel-, Wald- und Muschelmotiven entstehen.
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1932
Teilnahme an der Gründungsveranstaltung der "Association des écrivains et artistes révolutionnaires".
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1933
Ernst wird von den Nationalsozialisten verfemt.
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ab 1934
Ernst beginnt, auch an Skulpturen zu arbeiten.
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1935
Es entstehen Bilder mit Dschungelmotiven und versteinerten Städten.
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1937
Auf der NS-Ausstellung "Entartete Kunst" werden zwei seiner Gemälde gezeigt.
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1939
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wird Ernst als Deutscher in Frankreich interniert, doch auf Intervention Éluards zu Weihnachten wieder freigelassen.
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1940
Erneute Internierung. Ernst bricht zweimal aus dem Lager aus.
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1941
Flucht über Madrid und Lissabon in die Vereinigten Staaten. In den USA wird er zunächst als "feindlicher Ausländer" geführt.
Heirat mit der Kunstsammlerin Peggy Guggenheim. Die Ehe wird zwei Jahre später geschieden. -
ab 1942
Ernst gibt mit anderen Exilanten die Zeitschrift "VVV" heraus. Sie wird zum Ausgangspunkt einer surrealistischen Bewegung in den USA.
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1946
Er heiratet die Malerin Dorothea Tanning und lässt sich mit ihr in Arizona nieder.
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1948
Ernst erhält die amerikanische Staatsbürgerschaft.
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1951
Zum Anlass seines 60. Geburtstags veranstaltet die Stadt Brühl eine große Retrospektive, die an weiteren Orten gezeigt wird.
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1953
Rückkehr nach Paris.
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1955
Die Zeitschrift "Médium" gibt den Ausschluss Ernsts aus dem französischen Surrealistenkreis bekannt, da er den Malereipreis der 27. Biennale von Venedig im Jahr zuvor angenommen hat.
Übersiedlung nach Huismes bei Tours (Frankreich). -
1956
Ernst wird Mitglied der Berliner Akademie der Künste.
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1958
Er wird französischer Staatsbürger.
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1961
Retrospektive im Museum of Modern Art, New York.
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1963
Peter Schamoni (*1934) dreht in Huismes den Film "Max Ernst - Entdeckungsfahrten ins Unbewußte".
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1964
Verleihung der Ehrenprofessur durch die Regierung Nordrhein-Westfalens.
Übersiedlung nach Seillans in der Provence. -
1966
Ernennung zum Offizier der Ehrenlegion.
Ernst lehnt die Ehrenbürgerschaft der Stadt Brühl ab. -
1970
Ehrendoktorwürde der Universität Bonn.
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1975
Reise nach New York zur Eröffnung der Retrospektive im Solomon R. Guggenheim Museum. Letzte Retrospektive zu Lebzeiten im Pariser Grand Palais.
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1976
1. April: Max Ernst stirbt in der Nacht zu seinem 85. Geburtstag in Paris.