Maler
-
1874
16. Oktober: Otto Mueller wird in Liebau (Schlesien, heute: Lubawka/Polen) als Sohn eines ehemaligen Offiziers und Steuerbeamten geboren.
-
1890-1894
Er absolviert eine Lithographenlehre in Görlitz (Sachsen).
-
1894-1896
Studium an der Kunstakademie von Dresden.
-
1896/97
Reisen durch die Schweiz und Italien mit Gerhart Hauptmann, bei dessen Verwandten Muellers Mutter aufwuchs.
-
1898
Mueller beginnt ein Studium an der Kunstakademie von München.
-
1899
Er verlässt die Akademie, nachdem Franz von Stuck ihn für untalentiert eingestuft hat.
-
1900-1904
Mueller lebt zurückgezogen an verschiedenen Orten im Riesengebirge. Er bildet sich autodidaktisch weiter.
Seine Frühwerke sind beeinflusst vom Impressionismus, Jugendstil und Symbolismus. -
1904
Er übersiedelt nach Rockau bei Dresden, wo er Paula Modersohn-Becker kennenlernt.
-
1906/07
Mueller lebt in Liebau.
-
1908
Er übersiedelt nach Berlin. Begegnung mit Wilhelm Lehmbruck, Rainer Maria Rilke und Erich Heckel. Zunehmend wendet er sich dem Expressionismus zu.
-
1910
Nach der Zurückweisung durch die Jury der "Berliner Secession" nimmt Mueller an der Ausstellung der "Neuen Berliner Secession" teil. Er tritt der Künstlergemeinschaft Die Brücke bei.
-
1911
Aufenthalt mit Heckel und Ernst Ludwig Kirchner an der Ostsee.
-
1915-1918
Als Infanteriesoldat nimmt Mueller am Ersten Weltkrieg teil.
-
1919
In Berlin wird er Mitglied des "Arbeitsrats für Kunst". Die auf Initiative von Heckel, Käthe Kollwitz, Bruno Taut und Karl Schmidt-Rottluff gegründete Künstlervereinigung wendet sich gegen die Historienmalerei des Kaiserreichs. Die Künstler versuchen, die Ziele der Novemberrevolution auf die Kunst zu übertragen.
Ausstellung in der Berliner Galerie von Paul Cassirer. -
1919-1930
Mueller ist Professor an der Kunstakademie Breslau (heute: Wroclaw/Polen).
Durch ausgedehnte Reisen nach Süd- und Südosteuropa versucht er, dem bürgerlichen Leben zu entfliehen. Während dieser Reisen lebt Mueller zumeist bei Zigeunern, deren Lebensweise er als Befreiung von gesellschaftlichen Konventionen ansieht.
Zentrales Thema seines künstlerischen Schaffens ist die Einheit von Mensch und Natur, die er in zahlreichen Aktdarstellungen in Landschaften auszudrücken versucht. Mueller stellt in diesen Bildern immer wieder Szenen aus dem Zigeunerleben dar. -
1927
Die "Zigeuner-Mappe", eine Folge farbiger Lithographien, entsteht.
-
1930
24. September: Otto Mueller stirbt in Breslau.
-
1937
Die Nationalsozialisten beschlagnahmen 357 seiner Werke aus deutschen Museen. Seine Bilder gelten als Entartete Kunst.