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Obwohl, oder gerade weil, sich die Filme der Neuen Münchner sehr wohl mit der Realität, also: der ihres Alltags, beschäftigen, verrücken sie diese immer wieder mit den Mitteln des Genrekinos, das die Filmemacher von Hollywoodfilmen, gefiltert durch die Augen der jungen Franzosen, gelernt haben. Das führt dann etwa dazu, dass man die Hitchcock’schen Regeln des Suspense-Films in einem verlassenen Haus am Meer an der Côte d’Azur durchdekliniert, die genre-typische Wiederherstellung der (moralischen) Normalität dem Zuschauer aber verweigert; ein paar durch Melville-Filme gebrochene Hitmen schon fast Tarantino-avant-la-lettre-mäßig sich die Wartezeit mit den schöneren Dingen des Lebens – sprich: dem gelassenen Wettbewerb um die Gunst einer jungen Dame, die, wie’s der Zufall so will, die Freundin des zu tötenden Targets ist – vertreiben lässt; oder, wie in der „Wiedergeburt des amerikanischen Kinos aus dem Kopf eines 27jährigen Deutschen“ (Frieda Grafe), von der Vitalität der physischen Action eines klassischen Noirs schon fast entkörperlichte pure Gesten abstrahiert, die den existentiellen Kampf gegen das Schicksal der großen Vorbilder letztendlich in eine gleichgültige Akzeptanz der Genreregeln ummünzen. (ma)

48 Stunden bis Acapulco


BRD 1967
35mm

R: Klaus Lemke, D: Dieter Geissler, Christiane Krüger, 81‘

Ein Haus am Meer


BRD 1966
35mm

R: Klaus Lemke, D: Elke Haltaufderheide, Peter Wortmann, 9‘

Die Geschäftsfreunde


BRD 1969
35mm

R: Martin Müller, D: Sonja Lindorf, Peter Berling, 15‘