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Zu Gast: Rainer Komers

Die Industrielandschaft des Ruhrgebiets und dessen Transformation in den letzten Jahrzehnten ist ein Leitthema der Filmografie Komers. In seinem 1981 in der WDR-Sendereihe Schauplatz ausgestrahlten Dokumentarfilm 480 Tonnen bis Viertel vor zehn begleitet der Filmemacher im Stil des Direct Cinema mit seiner selbst geführten Kamera Arbeiter am Südhafen von Duisburg-Hochfeld. Grobkörnige, die Figuren aus der Nähe erfassende Schwarzweißbilder erzählen vom geselligen Beieinander, von harter Arbeit, deren zunehmenden Technisierung und von den Ungerechtigkeiten, denen die damals noch als Hilfsarbeiter eingestuften Fachkräfte ausgesetzt sind.

Baut Komers Frühwerk auf das gesprochene Wort, ist Ruhr Record (2014) eine auf Sprache verzichtende Sinfonie aus Klängen und Rhythmen, die den Alltag der Menschen in der Region prägen. In „fotografischen Bildern“ (Komers) präsentiert sie einen vignettenhaften Querschnitt durch das lokale Arbeits- und Freizeitleben. Die Pferderennbahn steht gleichberechtigt neben dem Wagenplatz, der Kleingarten neben dem Hochofen, die Stadtautobahn neben dem Gartenteich, Zechenschließungen neben Hightech-Fabrikationen. (ts)

480 Tonnen bis Viertel vor zehn


BRD 1981
Digital SD
OV

R/K: Rainer Komers, S: Christel Maye, 44‘

Ruhr Record


D 2014
DCP
OV

R/K: Rainer Komers, S: Bert Schmidt, 45‘