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Heute noch als Zeugnis des Kalten Krieges sehenswert, entspringt An französischen Kaminen einer Zeit, in der der Ausbruch eines Atomkrieges durch das Wettrüsten von USA und Sowjetunion als eine überaus reale Gefahr wahrgenommen wurde. Die Aussöhnung Westdeutschlands mit dem „Erbfeind“ Frankreich und der Beitritt zur NATO 1955 wurden von ostdeutscher Seite aus entsprechend kritisch gesehen und tendenziös im Film verarbeitet.

DEFA-Regisseur Kurt Maetzig (1911–2012) stellt in seinem Gegenwartsfilm die Bundeswehr als von ehemaligen Nazi-Generälen dominiert dar, die weniger am Frieden interessiert sind, als daran den Dritten Weltkrieg auszulösen. Am NATO-Stützpunkt in einem kleinen Ort in Frankreich sollen unterirdische Raketenrampen gebaut werden. Dabei stört sowohl geographisch als auch ideologisch ein Denkmal, das an deutsche Verbrechen an der französischen Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg erinnert. Der junge Bundeswehrsoldat Klaus Wetzlaff wird im Kampf um dieses Denkmal von seinen Vorgesetzten in einen Mord verwickelt, der fortan sein Gewissen belastet und auch der aufkeimenden Liebesbeziehung zur Französin Jeanne im Weg steht. (kna)