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Einführung: Mariana Ivanova

In den späten 1980er Jahren entstand bei der DEFA eine Reihe von Filmen, die ihren Fokus auf die junge Generation richtete. Dazu gehört auch Rolf Losanskys Abschiedsdisco, der in der Tradition gesellschaftskritischer Gegenwartsfilme steht und in symbolischer Form ökologische und soziale Probleme der Vorwendezeit anspricht. Das zentrale Motiv ist der Abschied – von der ersten Liebe, der vertrauten Heimat, den behaglichen Kinderträumen. Der Film beginnt mit einem Ende: Die Discoveranstaltung der Dorfjugend ist vorbei und mit ihr eine unbeschwerte Kindheit. „Man muss nicht immer machen, was die Alten für richtig erklären!“, stellt der junge Henning fest und fragt seinen Vater: „Machen wir unsere Welt nicht kaputt?“ Neben experimentellen Filmsequenzen zeichnet sich Abschiedsdisco durch die Kritik der DDR-Energiepolitik aus, was 1981 zunächst zur Ablehnung des Filmszenariums führte. Erst 1989 konnte Abschiedsdisco realisiert werden. (mi)

Mariana Ivanova ist akademische Leiterin der DEFA Film Library an der Universität Massachusetts Amherst und Mitglied von CineGraph Babelsberg.

Abschiedsdisco

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