
Die vielleicht „reinste” Komödie Forsts. Unübersehbar von den Hollywood-Screwball-Komödien der Zeit beeinflusst, entwirft der Regisseur ein Liebeskarussell, auf dem zwei Paare Platz nehmen: der Playboy Philipp (Adolf Wohlbrück) und die geheimnisvolle Viola (Renate Müller) zum einen, der reiche Tölpel David (Heinz Rühmann) und dessen abenteuerlustige Gattin Gaby (Jenny Jugo) zum anderen. Das Karussell in Gang setzt jedoch das fünfte Rad am Wagen, die laszive Modesaloninhaberin Aimée (Hilde Hildebrand).
Getragen von einer Atmosphäre hedonistischer Dekadenz, die im Mainstream der damaligen deutschen Filmproduktion einmalig war, ist Allotria das Werk eines Populärkino-Meisterregisseurs auf der Höhe seiner Kunst, der hier auch nicht davor zurückschreckt, experimentelle Filmtechniken wie Slow-Motion-Aufnahmen und wirbelwindhafte Montagesequenzen einzusetzen. Tatsächlich zählten zu Forsts großen Vorbildern im Bereich der Kinoregie nicht nur Ernst Lubitsch und René Clair, sondern auch Sergei Eisenstein. (lf)
Allotria
- D 1936
- 35mm
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R: Willi Forst, B: Jochen Huth, Willi Forst, K: Ted Pahle, Werner Bohne, D: Jenny Jugo, Renate Müller, Adolf Wohlbrück, Heinz Rühmann, Hilde Hildebrand, 94’