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Der mittellose George Duroy (Willi Forst) schafft im Paris des Fin de Siècle in kurzer Zeit den Sprung vom unbedeutenden Journalisten zum respektierten Mitglied der feinen Gesellschaft. Das gelingt ihm nicht etwa – wie in der 1885 erschienenen Romanvorlage von Guy de Maupassant – dank seines Ehrgeizes und brutaler Berechnung, sondern wegen seines Glücks bei den Frauen. Diese machen ihn zu ihrem Geliebten und fördern ihn, denn Duroy ist charmant und umgänglich: Der schwarze Frack sitzt ihm wie angegossen; dazu trägt er einen Zylinder und jongliert mit dem Spazierstock.

Bel Ami ist die Geschichte eines Aufsteigers, käuflich, elegant und unmoralisch – und versehen mit kleinen satirischen Spitzen gegen die Kungelei von Presse, Politik und Kapital. Eine Gestalt, die im „Dritten Reich“ so gar nicht zum Vorbild taugte, weshalb Willi Forsts selbst produzierter und ursprünglich als internationales Projekt geplanter Film bei den Oberen auch nicht auf Gegenliebe stieß. Ausschlaggebend war dafür sicher die Art und Weise, wie sich Forst selbst inszenierte. „Er wirkt frivol und sympathisch. Er nimmt das Leben, wie es kommt. Ist ein Charmeur, der gleich das Publikum erobert. (...) Mag es nicht tadellos sein, so wirkt sein Benehmen nicht verwerflich. So korrigiert der Film das Urteil, das im Roman über Bel-Ami gefällt wird, und spricht ihn frei.“ (Francesco Bono). (ps)

Bel Ami

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