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Zu Gast: Dieter Chill

Stark vergrößerte Schwarzweißfotografien von jungen Menschen, inmitten der Berliner Gegenwart des neuen Jahrtausends aufgestellt, auf den Boden gelegt und an Wände gelehnt. Hella Hirsch und ihre Freunde sind auf den Bildern zu sehen. Sie leisteten als Jüdinnen und Juden Widerstand gegen das NS-Regime, verübten mit der kommunistischen Gruppe Baum einen Brandanschlag, für den sie mit ihrem Leben bezahlen mussten. Barbara Kaspers und Lothar Schusters Essayfilm Hella Hirsch und ihre Freunde kreist um Vergangenes und wie es sich aus dem Jetzt heraus ermessen lässt; der Versuch eines filmischen Denkens – und Gedenkens.

„Die DDR hat mir den Knast eingebracht, die BRD die Klapsmühle. Was ist eigentlich der Unterschied?“ Das ist nur einer von vielen kernigen Sätzen, die der Dichter und Lebenskünstler Martin Pohl in Ich bin mit meiner Angst allein formuliert. Die Regiearbeit von Dieter Chill und Stephan Suschke folgt ihm durch Alltag und Biografie: Lyrikschüler Brechts, diskriminierter Homosexueller, Häftling, Bürger der Schweiz sowie Ost- und Westberlins.

Zum Abschluss zwei (Wieder-)Entdeckungen: Ich bin einfach der leidenschaftlichste Mensch, der existiert, Chills Diplomfilm am Ende seines Kamerastudiums an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg, portraitiert den expressionistischen Dichter Georg Heym. Der Kurzfilm HeymStadt holt den jungen Dichter in den Prenzlauer Berg der Gegenwart. (ts)

Hella Hirsch und ihre Freunde


D 2007
Digital SD

R: Barbara Kasper, Lothar Schuster, K: Dieter Chill, S: Barbara Kaspar, Lothar Schuster, 35'

Ich bin mit meiner Angst allein


D 1992
Digital SD

R: Stephan Suschke, Dieter Chill, K: Dieter Chill, S: Ulrich Schulz, 35'

Ich bin einfach der leidenschaftlichste Mensch, der existiert


DDR 1987
35mm

R: Andreas Schmidt, K: Dieter Chill, S: Gerda von Dorszewski, 30'

HeymStadt


D 2012
Digital HD

R/K/S: Dieter Chill, 2'