
Bis in die 1980er Jahre warteten viele Sinti*zze, die den Genozid während des Zweiten Weltkriegs überlebt hatten, auf Entschädigungen durch den deutschen Staat. In ihrem Dokumentarfilm Das falsche Wort lassen Katrin Seybold (1943-2012) und Melanie Spitta (1946-2005) Zeitzeug*innen zu Wort kommen, die über die NS-Zeit – über Deportation, Lagerleben und Zwangsterilisation – sprechen und über Erfahrungen von Ignoranz und Diskriminierung in der Bundesrepublik. Lange wurde ihnen die Anerkennung verweigert: „Die Gerichte glaubten den Tätern, nicht uns, den Opfern.“ Melanie Spitta, selbst Tochter von Auschwitz-Überlebenden, führte die Gespräche und recherchierte zahlreiche Unterlagen, Fotografien und Dokumente.
Das falsche Wort kursierte jahrelang in teilweise verstümmelten Versionen auf Schmalfilmkopien und Videokassetten. Wir zeigen die neue, restaurierte Fassung des Filmmuseums München. (sa)
Carmen Spitta ist Aktivistin und Tochter der Bürgerrechtlerin und Filmemacherin Melanie Spitta.
Das falsche Wort
- BRD 1987
- DCP
- OV
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R/B: Katrin Seybold, Melanie Spitta, K: Alfred Tichawsky, M: Georges Boulanger, 83’