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Einführung: Julian Rieck

Die Mannschaft des FC Gloria 03 in Wupperbrück im Kohlerevier freut sich auf ihren neuen Mittelstürmer Werner Fehling (René Deltgen), doch löst sein Erscheinen auch Misstrauen, Neid und Eifersucht aus. Die daraus resultierenden Konflikte kulminieren ausgerechnet in dem Moment, in dem das große Ziel mit Händen greifbar ist: FC Gloria 03 steht im Berliner Olympiastadion im Endspiel um die deutsche Meisterschaft.

Wie der Fußballsport im Allgemeinen, dreht sich Das große Spiel um die Tugenden des mannschaftlichen Zusammenhalts, des Kampfgeistes und der Bereitschaft zur Selbstaufopferung. Das ist ebenso offenkundig wie die Instrumentalisierung dieser Tugenden im Zweiten Weltkrieg. Was Das große Spiel nicht zeigt, was aber für seine Entstehung mitten im Krieg von Bedeutung ist, sind die systemstabilisierende Funktion des Volkssports Fußball im „Dritten Reich“, die Gleichschaltung von Verbänden und Vereinen und der Ausschluss und die Verfolgung vor allem jüdischer Spieler und Sportfunktionäre.

Das große Spiel verknüpft die Spielfilmhandlung mit dokumentarischen Farbaufnahmen aus dem vollbesetzten Stadion sowie Szenen, in denen von Sepp Herberger trainierte Mitglieder der Nationalmannschaft mitspielen. Die von den Massenmedien noch verstärkte Begeisterung für den Fußball sollte jeden Zweifel übertönen: „Die Schlagkraft der Sportszenen war enorm: es war, als spränge ein elektrischer Funke von der Leinwand und zündete im Parkett und Rang. Der Beifall brandete den Darstellern und ihrem Spielleiter begeistert entgegen.“ (Paul Otte, Berliner Volks-Zeitung, 11.7.1942) (ps)

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Sportmuseum Berlin im Rahmen der Ausstellung Sport. Masse. Macht. Fußball im Nationalsozialismus statt. Julian Rieck ist Fußball-Historiker und Co-Kurator der Ausstellung.

Der Fußball


D 1937
35mm

R: Carl Heinz Wolff, B: Werner E. Hintz, D: Ewald Wenck, Hella Graf, Albrecht Bethge, 15‘

Das große Spiel


D 1942
35mm

R: Robert A. Stemmle, B: Robert A. Stemmle, Richard Kirn, K: Bruno Stephan, Erich Rossel, M: Michael Jary, D: René Deltgen, Gustav Knuth, Hilde Jansen, Heinz Engelmann, Josef Sieber, Maria Andergast, 85‘