
Der Film, in dem Forsts Starpersona zum ersten Mal voll zur Geltung kommt. Drehbuchautor Walter Reisch nannte Das Lied ist aus „einen der wichtigsten Filme, die je in Deutschland gedreht wurden.” Man möchte ihm nicht widersprechen: Das minimalistische, von Wiederholungsstrukturen und Mise-en-abyme-Konstruktionen geprägte Kammerspiel um den melancholischen Herzensbrecher Ulrich Weidenau (Forst), der bei der Operettendiva Tilla Morland (Liane Haid) als Privatsekretär anheuert, entwickelt einen hypnotischen Reiz, dem man sich kaum entziehen kann.
Wie die anderen Kollaborationen von Reisch, Forst, Regisseur Géza von Bolváry, Komponist Robert Stolz und Produzent Julius Haimann arbeitet auch Das Lied ist aus mit Elementen des Operettenfilms und der Komödie, allerdings wird hier beides in ein anderes, dunkleres Register übertragen, was sich vor allem im außergewöhnlichen Finale des Films niederschlägt. Am Ende steht die tragische Erkenntnis: Nicht wir singen die Lieder, sondern wir werden von den Liedern gesungen. (lf)
Lukas Foerster ist Autor und Kurator. Er arbeitet unter anderem im Programmteam des Filmhauses Nürnberg. Unsere gemeinsam kuratierte Willi-Forst-Werkschau entstand auf seine Anregung hin.
Das Lied ist aus
- D 1930
- 35mm
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R: Géza von Bolváry, B: Walter Reisch, K: Willy Goldberger, D: Liane Haid, Willi Forst, Margarete Schlegel, Otto Wallburg, 102’