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Sara Gómez’ Kamera bewegt sich zwischen Abrissbirnen, ethnographischer Beobachtung und Szenen eines Liebespaares in den Straßen des postrevolutionären Kubas. In der Stadt Las Yaguas spürt der Film dem Alltag der Menschen nach, die im Zentrum der andauernden sozialistischen Revolution stehen. Durch die fiktionale und ungleiche Liebesgeschichte zwischen der Lehrerin Yolanda und dem Arbeiter Mario wird gesellschaftliche Transformation als Verwandlung des privaten Lebensraums erfahrbar, von der auch der Machismo und das Geschlechterverhältnis nicht unberührt bleiben. Immer wieder wird diese Erzählung unterbrochen durch dokumentarische Sequenzen, die Afrokubanische Traditionen, historischen Kontext und Biographien einzelner Menschen vorführen. So gelingt eine vielschichtige Collage der andauernden Widersprüche nach der Revolution, in deren Zentrum die Bedeutung von Liebe steht. 

De Cierta Manera wurde auf 16mm gedreht und ist der letzte und berühmteste Film von Sara Gómez, die am Kubanischen Filminstitut studierte. Sie verstarb vor Vollendung des Films, ihr Kollege Tomás Gutiérrez Alea stellte die heute vorhandene Fassung fertig. (sh)