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Der Engel mit der Posaune

A 1948, R: Karl Hartl, B: Karl Hartl, Franz Tassié, K: Günther Anders, D: Paula Wessely, Paul Hörbiger, Attila Hörbiger, Maria Schell, Oskar Werner, 138’ · 35 mm Vergangenheitsbewältigung auf österreichisch: Basierend auf dem Roman des jüdischen Exilanten Ernst Lothar von 1946 entfaltet die repräsentative Großproduktion die wechselhafte Chronik einer Klavierbauer-Dynastie Alt. Zwei Generationen erleben und erleiden den Niedergang der österreichisch-ungarischen Monarchie, den Ersten Weltkrieg und die Erste Republik, den „Anschluss“ und die Folgen des Krieges. Im Mittelpunkt des Films steht die jüdische Frau des Firmenchefs, die sich dem Zugriff der Gestapo durch einen tödlichen Sprung aus dem Fenster entzieht. Der Engel mit der Posaune spart die Kriegszeit einfach aus und „stellt den Nationalsozialismus in einer fatalistischen Blickweise als eine Art Naturgewalt dar, die über Österreich hinweggefegt ist“ (Maria Fritsche, film.at). Die Stars der ehemaligen Wien-Film wie Attila und Paul Hörbiger nutzten das vom Publikum als „Rehabilitierung des Österreichertums“ (Franz Antel) gefeierte Epos, um sich von der Mitwirkung am NS-Film zu distanzieren, Heimkehr-Darstellerin Paula Wessely entnazifizierte sich durch den Selbstmord als österreichische Jüdin quasi selbst. (jr) DO 14.05. um 20 Uhr