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Der Fall Gleiwitz

DDR 1961, R: Gerhard Klein, M: Kurt Schwaen, D: Hannjo Hasse, Herwart Grosse, Hilmar Thate, 69’ · 35 mm 31. August 1939. Angehörige der SS überfallen in polnischen Uniformen die unmittelbar an der Grenze gelegene Sendestation Gleiwitz. Sie verlesen eine antideutsche Erklärung und lassen einen polnisch gekleideten KZ-Häftling erschossen zurück. Alles soll wie ein Überfall polnischer Freischärler auf deutschem Gebiet aussehen – es ist der propagandistische Vorwand für die deutsche Kriegserklärung gegen Polen. In seiner „Dokumentation mit künstlerischen Mitteln“ rekonstruiert Gerhard Klein den Ablauf der Ereignisse sachlich genau und spannend. Er stützt sich dabei auf die Aussagen des SS-Hauptsturmführers Alfred Naujocks bei den Nürnberger Prozessen. „Tatsächlich ist der von Wolfgang Kohlhaase und Günther Rücker geschriebene Film in einem ganz intellektuellen, kühl-dokumentarischen und dabei doch expressiven Stil gehalten. (...) Die Schöpfer dieses eindrucksvollen Werkes knüpften an den Stil Eisensteins und der attraktiven Bildmontage an. Seit Staudtes Untertan gelang ihnen damit der optisch stärkste, seit Konrad Wolfs Sterne der geschlossenste und überzeugendste Film der DEFA.“ (Heinz Kersten, Der Tagesspiegel, 31.8.1963). (jg) MO 01.09. um 16 Uhr