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1924: Der Serienmörder Fritz Haarmann sitzt im Verhörraum dem Psychiater Ernst Schultze gegenüber. Ihr Gespräch protokolliert ein Stenograf. Haarmann wird des Mords an 24 Jungen und Männern schuldig gesprochen und 1925 in Hannover hingerichtet. 70 Jahre später dienen diese Verhörprotokolle als Grundlage für ein kammerspielartiges Reenactment, in dem vor allem Götz George und Jürgen Hentsch brillieren. Romuald Karmakar inszeniert Der Totmacher als einen Film, der zwischen dokumentarischen und fiktionalen Elementen changiert und daraus seine besondere Spannung bezieht. „Der Totmacher ist keine verstaubte Reminiszenz, sondern ein Stück von heute, unversöhntes und unaufgelöstes Material aus unserer Justiz-, Sozial- und Mentalitätsgeschichte, das uns George und Karmakar unversöhnlich-streng, ohne Erbarmen mit unserem Harmoniebedürfnis und ohne wohlfeile Antworten auf unsere Fragen vorsetzen.“ (Klaus Kreimeier, Freitag, 24.11.1995) (ejk)

Der Totmacher