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Der Verlorene

BRD 1950, R: Peter Lorre, B: Peter Lorre, Benno Vigny, Axel Eggebrecht, K: Václav Vích, D: Peter Lorre, Karl John, Eva-Ingeborg Scholz, Gisela Trowe, 98’ · 35 mm  In seiner einzigen Regiearbeit konfrontierte der aus dem amerikanischen Exil zurückgekehrte Schauspieler Peter Lorre in der Hauptrolle des Wissenschaftlers Dr. Rothe die Deutschen mit quälenden Fragen nach Schuld und Sühne. Obwohl Rothe 1943 im Affekt seine Verlobte umgebracht hat und eine weitere Frau ermordet, wird er gegen seinen Willen von seinem skrupellosen Assistenten, dem Gestapo-Mann Hoesch, gedeckt, weil Rothes Forschungen kriegswichtig sind. Als sich beide nach dem Krieg unter falschen Namen in einem Flüchtlingslager treffen, stellt Rothe seinen Widersacher zur Rede. Inhaltlich und ästhetisch ebenso radikal wie persönlich und vom tschechischen Kameramann Václav Vích in einer eindringlichen Mischung aus Film Noir und Reportage-Naturalismus fotografiert, blieb der erste Prädikatsfilm der Filmbewertungsstelle ein einsamer Monolith im westdeutschen Nachkriegskino. „Kein anderer deutscher Film forderte damals so konsequent eine Abrechnung mit den Schuldigen und wagte, diese Forderung von einem selbst schuldig Gewordenen zu stellen und zu vollstrecken.“ (Helmut G. Asper, Film-Dienst, Nr. 13, 2011) (jr) FR 22.05. um 21 Uhr + SO 24.05. um 19 Uhr