
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs versuchte Forst schnell Anschluss an die neu anlaufende österreichische Filmproduktion zu finden, war jedoch zunächst noch mit der Fertigstellung seines „Überhangfilms” Wiener Mädeln beschäftigt. Parallel fungierte er bei einigen frühen Nachkriegsfilmen als Produzent.
Auf der Tagesordnung stand, unter anderem, Vergangenheitsbewältigung. Laut Olaf Möller war 1948 das Jahr, in dem im österreichischen Kino „Dinge anerkannt und laut ausgesprochen wurden, die danach sehr, sehr lange nicht mehr thematisiert werden konnten.” Eduard von Borsodys Die Frau am Weg erzählt von einem Mann, dem in der NS-Zeit die Flucht aus einem Konzentrationslager gelingt und der bei der Frau eines Zöllners Unterschlupf findet. Wie der Titel andeutet, steht weniger der Flüchtende als die Frau im Zentrum – sie muss sich zwischen der sicheren, aber unbefriedigenden Ehe mit einem ungeliebten Gatten, einem Nazi-Mitläufer, und dem gefahrvollen Weg in die äußere und innere Freiheit entscheiden. (lf)
Die Frau am Weg
- AT 1948
- DCP
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R: Eduard von Borsody, B: Eduard von Borsody, Walter Firner, K: Walter Riml, D: Brigitte Horney, Robert Freitag, Otto Woegerer, 82’