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Die Nibelungen

D 1924, R: Fritz Lang, B: Thea von Harbou, D: Paul Richter, Margarethe Schön, Theodor Loos, Hans Adalbert von Schlettow, Rudolf Klein-Rogge, 118’ (Teil 1: Siegfried), 123’ (Teil 2: Kriemhilds Rache) · restaurierte Fassung, 35 mm Fritz Lang griff mit seinem Film Die Nibelungen ein mittelalterliches Heldenepos auf, das seit seiner Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert vielfach als nationaler Mythos der Deutschen gefeiert wurde. Während das Nibelungenlied das mittelalterliche Rittertum einer schonungslosen Analyse unterzieht, antwortet der Nibelungenfilm auf die katastrophale Erfahrung des Ersten Weltkriegs, aber auch auf zeitgeschichtliche Phänomene wie die florierenden Rassenlehren oder die Neubestimmung der Rolle der Frau in der Gesellschaft. Anlass der Filmvorführung ist zum einen der 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs, zum anderen das Erscheinen des Buchs Durchkreuzte Helden: Das „Nibelungenlied“ und Fritz Langs Film „Die Nibelungen“ im Licht der Intersektionalitätsforschung. Der am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin herausgegebene Band fragt nach Diskriminierungsstrategien in Fritz Langs Film sowie im Roman Das Nibelungenbuch (1923) seiner Frau Thea von Harbou, die auch das Drehbuch für den Film schrieb. (ak) Der Eintrittspreis beträgt 10,- Euro. SO 06.07. um 16 Uhr · Am Flügel: Günter A. Buchwald