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Jeanpaul Goergen

Als eine „Sinfonie in Stahl und Eisen“ stellt sich der erste in Farbe produzierte westdeutsche Industriefilm Feurige Hochzeit (1952) vor, der im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Stahl die Eisen- und Stahlgewinnung in den Hüttenwerken des Ruhrgebietes zeigt. Da Teile der westdeutschen Öffentlichkeit der Großindustrie wegen ihrer Unterstützung der Nationalsozialisten kritisch gegenüberstanden, sollte Feurige Hochzeit die Öffentlichkeit umstimmen; im Schlussbild propagiert er gar die Friedensidee.

Viele Industriefilme waren „sinfonisch“ angelegt, das heißt sie wollten nicht erklären, sondern mit Unterstützung der Begleitmusik die optischen Eindrücke industrieller Produktion zu einem sinnlichen Erlebnis gestalten. So auch Stahl – Thema mit Variationen (1960), der im Auftrag der Mannesmann AG entstand und Technik – Drei Studien in Jazz (1961), den die Friedrich Krupp AG bestellt hatte.

Im Auftrag der Klöckner Werke AG in Duisburg verfolgt Die stählerne Spur (1961) die Produktion und den vielfältigen Einsatz von Stahl in Vor- und Fertigprodukten. Im Breitwandverfahren vermittelt Nur der Nebel ist grau (1965) Impressionen aus dem neuen Werk der August Thyssen-Hütte in Duisburg-Beeckerwerth. Im Mittelpunkt stehen die Veränderungen der Arbeitsplätze in einem fast vollständig automatisierten Werk. (jg)

Mit freundlicher Unterstützung von Karen Niebeling, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung sowie der ThyssenKrupp Corporate Archives

Feurige Hochzeit

Stahl – Thema mit Variationen

Technik – Drei Studien in Jazz

Die stählerne Spur

Nur der Nebel ist grau