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Jan Gympel
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Ein fröhliches Dasein

Grete, die Tochter des verwitweten Kölner Hundesteuerinspektors Joseph Völz, hat einst einen britischen Besatzungssoldaten geheiratet und ist ihm in die schottische Provinz gefolgt. Als sie nun ihren Vater besucht, bemerkt der bald, dass bei ihr der Ehesegen schiefhängt. Durch eine Reise nach Schottland versucht er, die Krise beizulegen, richtet durch seine unsensible Art aber noch mehr Schaden an, auch wenn er sich mit seinem Schwiegersohn – der in der örtlichen Fabrik über die ordnungsgemäße Versteuerung des Whiskys wacht – gut versteht.

Wie bei den weiteren Völz-Filmen zeigten sich manche Kritiker gelangweilt, andere dagegen begeistert: „Wie Vater und Tochter hier ‚Tacheles’ redeten, ernsthaft und ohne einander zu schonen, das hatte Format und verlieh dem Bild der beiden dargestellten Persönlichkeiten in der ständigen dialogischen Konfrontation plastische Konturen (...). Schnell selbst gab einen herrlichen Milieu-Typ zum besten, ohne je auf das Oberflächen-Niveau eines Millowitsch-Schwanks abzurutschen. Man sah und hörte ‚Wer hat Angst vor Virginia Woolf’ zwischen Vater und Tochter, eine gutbürgerliche Alltagstragödie rheinischer Art, daher mit einem lachenden und einem weinenden Auge und natürlich mit optimistischem Ausgang.“ (Peter Bellon, Film-Korrespondenz, 6.11.1974) Die Einschaltquote von 42 Prozent veranlasste das ZDF, eine Fortsetzung in Auftrag zu geben. (gym)