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Einführung: Martin Baumert

Deutsche Geschichte durch die Perspektive des Waldes im Sinne einer nationalsozialistischen Ideologie. Der Kulturfilm Ewiger Wald leitet sein Publikum von der Bronzezeit bis zum Nationalsozialismus entlang des Ausrufs: „Aus dem Wald kommen wir, wie der Wald leben wir. Aus dem Wald formen wir Heimat und Raum.“ Der Wald als überzeitliche Konstante, als eine natürliche Ordnung, in der sich der einzelne Baum zwar wandelt, wächst, gedeiht und blüht, aber der Wald als Gesamtheit bestehen bleibt. Einzelne historische Ereignisse wie die Bauernkriege werden als Kämpfe um den Wald interpretiert. Durch langsame Überblendungen suggeriert Ewiger Wald, dass diese einzelnen Momente in der Ewigkeit des Waldes verschmelzen.

Wie sich diese Ideologie im Alltag auswirkte, zeigt der von der Reichsbahn-Filmstelle beauftragte Propagandafilm Die Straßen der Zukunft: Der Autobahnbau füge sich in die deutsche Landschaft ein und passe die Linienführung dem Baumbestand an. (sa)

Martin Baumert ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Ausstellung Natur und deutsche Geschichte.

Ewiger Wald


D 1936
35mm

R: Hanns Springer, Rolf von Sonjevski-Jamrowski, B: Carl Maria Holzapfel, Albert Graf von Pestalozza, K: Sepp Allgeier, Werner Bohne, Otto Ewald, Wolf Hart, Guido Seeber, A. O. Weitzenberg, Bernhard Wentzel, 73'

Die Straßen der Zukunft


D 1938
35mm

D 1938, R: Johannes Fritze, 20'