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Filmgespräch mit Nadja Damm (ehem. Mitglied vom FrauenLesbenFilmCollectif)

In ihrem Video Unsichtbare Hausarbeiterinnen führt das FrauenLesbenFilmCollectif eindrucksvoll vor, wie in den 1990er Jahren entstandene Werbebilder Hausarbeit als Tätigkeit weißer Hausfrauen inszenieren. Dem werden Bilder eines neoliberalen Berliner Stadtraums gegenübergestellt, wo Hausarbeit schon längst ausgelagert wurde auf migrantisierte und häufig illegalisierte Frauen. Fragen der Sichtbarkeit feminisierter Arbeit werden hier nicht nur verknüpft mit fehlender gesellschaftlicher und ökonomischer Anerkennung, sondern mit nationalstaatlichen Grenzen und den gewaltvollen Logiken der Illegalität, die es unmöglich machen für die Arbeiter*innen des dokumentarischen Projekts vor der Kamera zu erscheinen. Zu sehen sind nur ihre Hände, zu hören nur ihre Stimmen und wir werden zu Zeug*innen einer komplexen Gleichzeitigkeit von politischer Selbstbehauptung und Prekarisierung.

Wie die Aufteilung der Welt in private und öffentliche Bereiche und Tätigkeiten nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch vor allem das Kino geprägt hat, zeigt Domietta Torlasco in ihrem Videoessay Philosophy in the Kitchen. Der Ort der Küche und die Hausarbeit sind hier Motor ästhetischer Verwandlungskraft und Reflektionsmoment für die Zeitlichkeit und Dauer von filmischer Erfahrung. In Martha Roslers ikonischer Performance Semiotics of the Kitchen eignet sich die Künstlerin den Ort und seine Werkzeuge humorvoll als sprachliche Waffen an. (sh)

Philosophy in the Kitchen

In ihrem Video Unsichtbare Hausarbeiterinnen führt das FrauenLesbenFilmCollectif eindrucksvoll vor, wie in den 1990er Jahren entstandene Werbebilder Hausarbeit als Tätigkeit weißer Hausfrauen inszenieren. Dem werden Bilder eines neoliberalen Berliner Stadtraums gegenübergestellt, wo Hausarbeit schon längst ausgelagert wurde auf migrantisierte und häufig illegalisierte Frauen. Fragen der Sichtbarkeit feminisierter Arbeit werden hier nicht nur verknüpft mit fehlender gesellschaftlicher und ökonomischer Anerkennung, sondern mit nationalstaatlichen Grenzen und den gewaltvollen Logiken der Illegalität, die es unmöglich machen für die Arbeiter*innen des dokumentarischen Projekts vor der Kamera zu erscheinen. Zu sehen sind nur ihre Hände, zu hören nur ihre Stimmen und wir werden zu Zeug*innen einer komplexen Gleichzeitigkeit von politischer Selbstbehauptung und Prekarisierung.

Wie die Aufteilung der Welt in private und öffentliche Bereiche und Tätigkeiten nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch vor allem das Kino geprägt hat, zeigt Domietta Torlasco in ihrem Videoessay Philosophy in the Kitchen. Der Ort der Küche und die Hausarbeit sind hier Motor ästhetischer Verwandlungskraft und Reflektionsmoment für die Zeitlichkeit und Dauer von filmischer Erfahrung. In Martha Roslers ikonischer Performance Semiotics of the Kitchen eignet sich die Künstlerin den Ort und seine Werkzeuge humorvoll als sprachliche Waffen an. (sh)

Semiotics of the Kitchen

Unsichtbare Hausarbeiterinnen