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Buchvorstellung und Filmeinführung: Thomas Helbig und Fabian Schmidt

Das Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft Bilder, die Folgen haben untersucht das Nachleben historischen NS-Filmmaterials, dessen Überlieferung und Wiederverwendung. Sowohl Jean-Luc Godards Videoessay Histoire(s) du cinéma (1988-1997) als auch der Westerborkfilm aus dem Jahr 1944 sind dabei wichtige Referenzfilme. Ihnen sind die beiden jüngst erschienenen Publikationen von Thomas Helbig und Fabian Schmidt gewidmet: Film als Form des Denkens. Jean-Luc Godards Geschichte(n) des Kinos und Der Westerborkfilm — Bilderwanderung und Holocausterinnerung.

„Jean-Luc Godard ist vielleicht der Regisseur,“ formulierte der Filmwissenschaftler Thomas Elsaesser, „der in seinen Histoire(s) du cinéma am intensivsten über die Frage der Migration von Bildern und des ikonischen Motivs nachdenkt“. Neben film- und kunsthistorischem Material versammelt der Videoessay auch Dokumente des NS-Terrors, die, so Helbigs Argumentation, Godard als das eigentliche Substrat der Kunst- und Bildgeschichte des 20. Jahrhunderts betrachtet. Zu diesen Bildern gehört auch eine Aufnahme aus dem „Westerborkfilm“: die ikonische Szene einer jungen Sintizza vor ihrer Deportation nach Auschwitz. Fabian Schmidt analysiert die Entstehung und Verwendung dieses Films, der paradigmatisch für die Bildmigration von Täterfilmen steht.

In zwei 15-minütigen Vorträgen stellen die beiden Autoren ihre Bücher vor und erläutern ihre Auswahl zweier Ausschnitte aus den Histoire(s) du cinéma und dem Westerborkfilm.

Westerborkfilm


NL 1944
DCP
Stummfilm (deutsche ZT)

K: Rudolf Breslauer, 20‘ (Ausschnitt)

Histoire(s) du cinéma, Episode 4B: Les signes parmi nous


FR/CH 1988-1997
Digital SD
DF

R/B: Jean-Luc Godard, 37‘