Jump directly to the page contents

Gold

Gold D 1934, R: Karl Hartl, B: Rolf E. Vanloo, K: Günther Rittau, Otto Baecker, Werner Bohne, Bauten: Otto Hunte, D: Hans Albers, Brigitte Helm, Michael Bohnen, Lien Deyers, 118‘ · 35mm DO 14.12. um 20 Uhr „Hochspannung! Vorsicht! Lebensgefahr!“ Diese Warnung steht in Gold über dem Eingang zum Labor, in dem elektromagnetische Wirkungen künstliches Gold entstehen lassen sollen. Verstanden als Werbung, beschreibt die Warnung auch die Science Fiction-Filme der Ufa insgesamt – und die Filme ihres überragenden Stars Hans Albers. Wie in anderen Filmen des Genres, gibt es Intrigen und Agenten. Und auch hier werden Laboratorien und Zukunftsszenarien möglichst detailliert und realitätsnah entworfen, um am Ende spektakulär in die Luft zu fliegen. Bei aller Faszination für Technik und Ingenieurskunst: Im Grunde bergen diese Science Fiction-Filme weniger utopische Versprechen als dystopische Reinigungs- und Vernichtungsfantasien. In Gold stehen dem Ingenieur-Helden neben männlichen Schurken natürlich auch schöne Frauen gegenüber. Es ist eine Ironie der Besetzung, dass die Ufa ihren Publikumsliebling und höchstbezahlten Star der Tonfilmzeit, Hans Albers, just mit jener Femme Fatale konfrontiert, die 1927 als Roboter-Maria in Metropolis weltberühmt geworden war: Brigitte Helm wurde zu einer Ikone der Stummfilmzeit und hat nun mit gerade einmal 27 Jahren einen ihrer letzten Auftritte im Film. In Frankreich war Helm weiter ein Star, weshalb sie als einzige deutsche Darstellerin auch in der französischen Sprachversion von Gold mitspielte. „Mit kühnen und grandiosen Bildern über und unter der Erde hat Karl Hartl diesen Film gestaltet, dessen tiefster Gehalt die überwältigende Poesie der modernen Technik ist. Unvergeßlich prägt sich dem Filmbeschauer die Schönheit der Maschinen, der Zauber der elektrischen Strahlen ein. Es klingt das Hohelied der Technik durch den Film, die keine Grenzen menschlichen Geistes und menschlichen Vermögens anerkennen will und aus formlosen Massen der Maschinen von gestern sich zur künstlerischen Formengestaltung von heute entwickelt hat: stählerne Romantik unserer Zeit!“, resümierte Oskar Kalbus (selbst langjähriger Angestellter der Ufa) 1935 in Vom Werden deutscher Filmkunst. (ps)