
Ende der 1990er Jahre porträtiert Pavel Schnabel drei unterschiedliche Systemgegner im eigenen Land, und es entsteht ein komplexes Bild der europäischen Nachkriegsgeschichte, der Ost-West-Beziehungen und Postwendezeit. Der Musiker Thomas „Monster“ Schoppe, Sänger der Klaus Renft Combo, übersiedelte 1978 nach Westberlin und plant nun nach der Wende sein Comeback im Osten. Der aus Wien stammende Germanistikprofessor und Politikwissenschaftler Peter Porsch wanderte 1973 nach seiner Promotion in die DDR aus. 1991 wird er Vorsitzender der PDS-Fraktion im Sächsischen Landtag. Der tschechische Dissident Ivan Dejmal, der zwanzig Jahre lang verfolgt wurde und vier Jahre im Gefängnis saß, verließ hingegen seine Heimat nicht. Im Zuge der „Samtenen Revolution“ wird er Umweltminister der Tschechischen Republik. „In seiner post-ideologischen Spurensuche geht es ihm [Pavel Schnabel] nicht um Positionen, Karrieren oder Visionen, sondern um die Erkundung von Bewußtsein, von den tieferen Gefühlen hinter der nur nach außen hin so klaren Suche nach Anerkennung und Heimat in einem Milieu.“ (Dieter Deul, epd-medien, 20.2.1999) (bg)
Grenzgänger
- D 1999
- 35mm
- OmeU
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R/K: Pavel Schnabel, S: Eva Voosen, 102‘