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Zu Gast: Pavel Schnabel

Schnabels vorerst letzter langer Dokumentarfilm markiert einen ästhetischen Sprung ins 21. Jahrhundert: Begleitet wird eine Saison lang eine Performance-Künstler*innen-Gruppe des Frankfurter Straßentheaters antagon. Home is not a Place erzählt von Profi-Tänzer*innen und alternativen Lebensformen, von Hingabe an die Körperkunst in schwindelerregenden Höhen, aber auch von den Herausforderungen eines Lebens im Kollektiv, in dem es an komplizierten Gruppendynamiken und ungleich verteilten Machtverhältnissen nicht mangelt. „Schauspieler und Tänzer aus aller Welt finden zusammen, finden ein Zuhause auf Zeit, oder finden es nicht. Manche verlieren ihr Herz, manche verlieren die Nerven. (…) Manche fügen sich ein und wachsen; aber man kann auch völlig verloren gehen, mitten unter Menschen.“ (Produktionsnotiz von Pavel Schnabel)

Die pointiert eingesetzte elektronische Musik des Ensemble-Mitglieds Jakob Rullhusen liefert einen adäquaten Soundtrack zu den Bildern, während der Titel des Films nicht nur dem Lebensmotto einer der jungen Protagonistinnen entspricht, sondern auch einem Bekenntnis des Filmemachers selbst: „Zu diesem Begriff Heimat – in dem bewege ich mich nicht, in dem denke ich nicht. Und was Nation betrifft, noch mehr. (...) Als Identität habe ich eigentlich durch die Emigration das Privileg, mich zur Nation nicht bekennen zu müssen.“ (Pavel Schnabel) (bg)

Home is not a Place