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Zu Gast: Mehmet Akif Büyükatalay

Feuer am Anfang, Feuer am Ende. Für seinen neuen Spielfilm über den neonazistischen Brandanschlag in Solingen, bei dem 1993 fünf Menschen sterben, lässt der deutschtürkische Arthouse-Regisseur Yiğit (Serkan Kaya) ein tatsächliches Haus abbrennen und engagiert für die Aufräumarbeiten eine Gruppe muslimischer Geflüchteter aus einem Wohnheim. Wenig später sorgt unter ihnen der Fund eines verbrannten Korans für Empörung und Entsetzen. Als dann auch noch das Filmmaterial, das den Brand zeigt, aus der Wohnung der Regieassistentin Elif (Devrim Lingnau) verschwindet, fällt der Verdacht auf die Geflüchteten. Es wird gelogen, Misstrauen macht sich breit. Wie soll man umgehen mit verletzten Gefühlen und künstlerischem Ehrgeiz, was bedeuten Meinungsfreiheit und Zensur, welche Rolle spielen Vorurteile? Aus einer Mediensatire wird ein Thriller. Hysteria ist eine Mischung aus dem Whodunit Knives out (2019) und François Truffauts Parabel übers Filmemachen in La Nuit américaine (1973), heißt es nach der Premiere auf der Berlinale 2025. Der Horror liegt dabei „in der Art und Weise, wie Menschen miteinander umgehen – sei es der Umgang von Einheimischen mit Einwanderern, von Christen mit Muslimen oder ein Filmteam, in dem jeder um seinen Platz im Rampenlicht kämpft.“ (Jordan Mintzer, The Hollywood Reporter, 20.2.2025) (ps)

Hysteria