
Hildegard Knef (1925-2002) wollte alles und war so vieles. Trümmerfilm-Schauspielerin, Broadway-Star, Bestseller-Autorin, Ehefrau und Mutter, Patientin, Medikamentenabhängige und genaueste Beobachterin ihrer selbst. Immer stand sie in der Öffentlichkeit, gab Auskunft über Erfolge und Misserfolge, selbstbestimmt und selbstironisch, ehrgeizig und unerbittlich. In Luzia Schmids Porträt hören wir sie singen, hören Auszüge aus ihren Büchern, vor allem aber erleben wir sie vor der Kamera, nicht so sehr vor der Filmkamera, sondern vor der Kamera im Fernsehstudio. Die vielen Bilder aus Talkshows und Interviews, die Schmid in Archiven gefunden hat, bilden denn auch den Kern des Films: Er beginnt als Psychogramm einer ungewöhnlichen Persönlichkeit und weitet sich dann zu einer Geschichte der Selbstbehauptung von Frauen in der weithin patriarchalischen Gesellschaftsordnung der frühen Bundesrepublik. Was nach diesem Film von Hildegard Knef bleibt: „Ihre Poesie, ihr Witz, ihre Coolness und unbedingte Klugheit. Ihre Fähigkeit sich komplett zu öffnen und trotzdem distanziert zu bleiben. Ein gewissermaßen offenes Rätsel zu werden.“ (Elmar Krekeler, Die Welt, 15.4.2025) (ps)
Ich will alles. Hildegard Knef
- D 2025
- DCP
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R/B: Luzia Schmid, K: Hajo Schomerus, Sch: Yana Höhnerbach, M: Danielle De Piciotto, Alexander Hacke, 103‘