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Florian Höhensteiger

King Kongs Faust

Berlinale 1984: Ein bis dato unbekannter deutscher Stummfilm wird als sensationelle Wiederentdeckung gefeiert. Doch sein Regisseur gibt Rätsel auf. Ein abgehalfterter Journalist mit wenig Respekt vor der Filmgeschichte („Was soll auch ein 60 Jahre alter Film, wenn gleichzeitig 100 neue zu sehen sind!”) wittert die große Story, die ihn von seinen Geldsorgen befreien könnte. Seine Suche nach dem mysteriösen Filmemacher, bei der ihm ein alter Projektionist, King Kong und etliche andere reale und fiktive Gestalten der Filmhistorie behilflich sind, führt ihn nach London, Los Angeles und schließlich in die Wüste Mexikos. Dabei sind ihm ein alter, stets ein Cognac-Glas in der Hand haltender Projektionist, King Kong und etliche andere reale und fiktive Gestalten der Filmhistorie behilflich. 

Lose basierend auf einem als Aprilscherz gedachten Artikel im Berliner tip-Magazin, der die illustre Karriere des erfundenen, in Vergessenheit geratenen Filmgenies Bodo Wawerka nachzeichnet, spinnt Heiner Stadler in seinem Spielfilmdebüt eine amüsante Journaille im Grenzgebiet zwischen Film und Wirklichkeit. Ob die mit unzähligen cineastischen Anspielungen gespickte Suche nach dem Regisseur von Erfolg gekrönt ist, liegt dabei im Auge des Betrachters, denn letztlich sind alle zuvor mühselig recherchierten Fakten „nichts als Gerüchte”. (fh)