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Für ein Dokumentarfilmprojekt über Fronttheater im Zweiten Weltkrieg sucht eine Gruppe von Filmschaffenden per Zeitungsannonce Zeitzeug*innen. Sie trifft auf einen Interviewpartner, der behauptet, ein unehelicher Sohn des weltberühmten Filmregisseurs Ernst Lubitsch zu sein. Das Filmteam will das überprüfen. Was als amüsantes Rätselraten beginnt, führt in immer tiefere historische Abgründe, je hartnäckiger die Filmemacher*innen nach der Wirklichkeit graben. Durch die Verwendung von realem und inszeniertem Archivmaterial, von Interviews und verschiedenen Filmmaterialien gleicht Lubitsch Junior einem medienarchäologischen Vexierspiel, das mehr Fragen aufwirft als beantwortet: Wer ist der wahre Autor des Drehbuchs von To be or not to be? Welchem Archivmaterial darf man Glauben schenken? Gedreht von einem fünfköpfigen Kollektiv für die unabhängige Hamburger Filmproduktion die thede, hält es Lubitsch Junior ganz mit seinem geistigen Vater, der einmal gesagt haben soll: „Any good movie is filled with secrets. If a director doesn't leave anything unsaid, it's a lousy picture.“ (fh)

Florian Höhensteiger ist Filmarchivar im Bundesarchiv, Filmvorführer und Mitglied von CineGraph Babelsberg.

Lubitsch Junior

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