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Ein abgeschiedenes Waldgebiet nördlich der Metropole Kyoto. Mehrfach sollte hier massiv in die Natur eingegriffen werden, doch das wussten die Bewohner*innen des Dorfes Miyama zu verhindern. Seit über 30 Jahren ist der gebürtige Gelsenkirchener Uwe Walter einer von ihnen. Gemeinsam mit seiner Frau Mitsuyo bewirtschaftet er das eigene Reisfeld, bastelt ansonsten in seinem selbstgebauten Studio oder bringt der lokalen Bevölkerung die Kunst des Shakuhachi-Spiels bei, das Musizieren mit einer traditionellen Bambuslängsflöte.

Es ist ein leises, zurückgenommenes Leben, das man in Miyama führt. Den Städteporträts von Frederick Wiseman nicht unähnlich, schafft Komers ein Mosaik des Dorfes und seines Stoffwechsels mit der Natur und ihrer Jahreszeiten. In den hochaufgelösten Bildern voller sattgrüner Blattwerke und sanfter Naturklänge dürfen wir verweilen, mit höflichem Abstand hält die Kamera typisch ländliche Verrichtungen wie das Jagen, Forsten und Schlachten fest, bis alle Kräfte in die gemeinsamen Vorbereitungen des großen Gion-Festes münden. (ts)

Miyama, Kyoto Prefecture