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Wieder und wieder verschmelzen in Forsts Filmen Kino und Bühne zu einer funktionalen Einheit, die kein Außen mehr kennt. Besonders eindrücklich geschieht dies im Finale von Operette, einem der abgründigsten Filme Forsts über das Verhältnis von Kunst und Leben.

Kein Komponist oder Sänger, sondern ein historischer Theaterintendant steht im Zentrum des ersten Films der sogenannten Wiener Trilogie, die sich der österreichischen Unterhaltungsmusikkultur des 19. Jahrhunderts widmet; eine verlorene Walzerwelt, in die sich Forst und seine Mitstreiter*innen, während im realen Europa der Zweite Weltkrieg tobt, wie in einen sicheren Hafen zurückziehen. Die österreichische Musikkultur erscheint freilich insbesondere in Operette nicht wie ein Hort kunstseeliger Harmonie, sondern wird zum Tummelplatz der Eitelkeiten. Forst selbst verkörpert in eleganter Niedergeschlagenheit Franz von Jauner, der, als Schauspieler gescheitert, am Carltheater und an der Wiener Hofoper dem vermeintlich niederen Genre der Operette zu ungeahntem Glanz verhilft. (lf)

Operette

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