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Anfang der 1990er Jahre luden Studierende der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) Peter Nestler für ein Dokumentarfilmseminar in die gerade wiedervereinigte Stadt ein. Nestler forderte sie dazu auf, ihre Umgebung filmisch zu erkunden: „Ihr sitzt hier in Berlin, ihr habt hier Kameras und alles, Produktionsmittel. Und wir müssen jetzt mal gucken. Mich interessiert das selber.“ Thomas Arslan erinnert sich: „Keiner wusste, was einen erwartet (…): Was ist noch da, was ist am Verschwinden, was kommt neu. Einfach mal die Augen aufmachen, losfahren, sich Orte raussuchen.“

Arslan folgt für seinen Film Am Rand dem Verlauf der Berliner Mauer, die gerade demontiert wird. Stephan Settele und Ricardo Iscar greifen für ihren Film Die Reise der Ida Irma nach Lunow die Grundstruktur von Nestlers Die Donau rauf auf, fahren mit einem Binnenfrachtschiff vom Berliner Westhafen bis nach Lunow-Stolzenhagen an der Oder-Grenze zu Polen und reflektieren dabei über Ort, Landschaft und Geschichte. Im Rahmen eines weiteren DFFB-Dokumentarfilmseminars von Nestler besuchte Angela Schanelec für ihren Film Prag, März 1992 den tschechischen Schriftsteller Bohumil Hrabal. Dokumentarische Straßenszenen wechseln sich ab mit Textauszügen aus Hrabals Die Zauberflöte. (fl)

Prag, März 1992


D 1992
DCP
OV

R/K: Angela Schanelec 15'

Am Rand


D 1991
DCP
OV

R/K: Thomas Arslan 24‘

Die Reise der Irma nach Lunow


D 1991
16mm
OV

R: Ricardo Iscar, Stephan Settele, K: Ricardo Iscar, 55‘