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Nach dem Ersten Weltkrieg und der Gründung der Zweiten Polnischen Republik ist der Status von Oberschlesien umstritten. Mittels einer im Versailler Vertrag vereinbarten Abstimmung soll die Bevölkerung entscheiden, ob sie zu Polen oder zum Deutschen Reich gehören wird. Aber bereits kurz nach Kriegsende brechen Proteste aus. Zwischen 1919 und 1921 kommt es zu mehreren Ausschreitungen zwischen polnischen Einwohner*innen, die sich für eine Angliederung an Polen einsetzen, und deutschen Polizeieinheiten. In der von Industrie und Bergbau geprägten Region von Kattowitz sind die Auseinandersetzungen besonders brutal.

Vor diesem Hintergrund erzählt Sól ziemi czarnej, der erste Teil von Kazimierz Kutz‘ Trilogie über Schlesien im 20. Jahrhundert, die Geschichte einer Bergarbeiterfamilie, deren Söhne für die Zugehörigkeit zu Polen kämpfen. Die Erzählung ist von Kutz‘ eigener Familiengeschichte geprägt: „Dieser Kampf ähnelte einer ‚Massenschizophrenie‘ und sein populärer Charakter erinnerte an die großen Bauernaufstände der Renaissance.“ (Kazimierz Kutz). (sa)

Sól ziemi czarnej