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Pastori di Orgosolo

Sweetgrass

Nicht nur der eisige Wind fegt über die Landschaften, sondern auch das Getose aus Glockengebimmel, blökenden Schafen, meckernden Ziegen, bellenden Hunden und mit einer ganz eigenen Sprache rufenden Hirten. Das intime Verhältnis von Mensch, Tier und Landschaft steht in Sweetgrass und Pastori di Orgosolo vor seiner marktbezogenen Unwirtschaftlichkeit. Kommentarlos werden die Hirten gezeigt. Es entsteht ein Kino der reinen Bewegung und Geräusche. Elegisch und doch unsentimental treiben beide Filme auf das Ende der dokumentierten Tätigkeiten zu. Dabei trennen die archaische Arbeit auf Sardinien und die modernen Techniken in Montana einige Jahrzehnte. Nur die schweigsamen Hirten sind die gleichen geblieben. Sie haben von den Tieren gelernt und wissen, dass es nicht genügt, schön zu sprechen. Man muss handeln, um die unwegsamen Pfade der Hirtenrouten zu überwinden. Manchmal blickt ein Tier direkt in die Kamera. Es ist als würde es fragen, wozu das alles. Die Antwort besteht aus einer Schale Milch oder weicher Wolle. Der Preis dafür ist hoch. (ph)