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„Es lag etwas Unheimliches in der Ähnlichkeit zwischen Chaplin und Hitler, die gegensätzliche Pole der Menschheit repräsentierten“, stellt David Robinson in seiner Chaplin-Biografie (Zürich 1989) fest. Nicht nur trugen beide den gleichen markanten Schnurrbart, sie wurden auch in derselben Aprilwoche des Jahres 1889 geboren. Fünfzig Jahre später trieb Chaplin die Ähnlichkeit auf die Spitze, indem er in The Great Dictator die Doppelrolle als jüdischer Friseur und deutscher Diktator verkörperte. Begonnen gut zwei Jahre vor dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg, bedeutete dieser Film nicht allein wegen seiner klaren politischen Stellungnahme ein besonderes Wagnis für Chaplin. Es war auch sein erster wirklicher Tonfilm mit gesprochenem Dialog. Wie aus Protest kommt bei den Wutreden des Diktators Anton Hynkel nur ein unverständliches Fantasiedeutsch aus seinem Mund, und auch sonst lässt Chaplin keine Gelegenheit aus, den mörderischen Größenwahn der Nationalsozialisten der Lächerlichkeit preiszugeben. (mxg)

The Great Dictator